Ägypten
23.04.2015 - 11.05.2015
Wir stehen vor dem neuen, schön angelegten Abfertigungshof von Ägypten und warten schmachtend auf den bestellten Kamal. Er soll uns die Abfertigung für Ägypten ermöglichen. Für die Einreise brauchen wir einiges an neuen Papieren. Schon die Anträge sind für uns ein Problem, da alle Formulare nur in arabischer Sprache vorliegen. Aber Kamal erscheint nicht an der verschlossenen Pforte. Durch einen resoluten Sheriff werden wir zum Tor gewunken (er ist so angezogen, es fehlt nur der Stern an der Brust). Für jedes Auto ist ein Ticket von 50 E£ zu lösen und dann bitteschön in den Hof einfahren, lautet sein wichtiges Kommando. Also fangen wir halt mal ohne unseren „Erlediger“ an und reihen uns zu den wartenden Bussen im Hof. Der Sheriff weisst uns mit den Pässen in die lange Schlange vor der Migration. Die Frauen werden gleich von einem jungen Soldaten wieder aus der Männerreihe geleitet, sie müssen natürlich bei den wenigen Frauen anstehen! Ärgerlich für Turi und mich, haben wir doch geschätzte 120 Männer vor uns. Die Soldaten regeln alles recht gut, dass sonst so lästige vorbeidrängeln von Wichtigtuern ist unterbunden. Nach 20 Min. präsentieren unsere Damen stolz ihren Einreisestempel, wir Herren sind leider noch nicht so weit vorgerückt. Da kommt auch Kamal angeschnauft. Er wird von Stina und Theres mit den notwendigen Unterlagen für das Auto versorgt und widmet sich dem Papierkram. Er lässt das Carnet stempeln, löst eine Versicherung, beantragt eine Zollnummer bei Zoll und Polizei. Hat ziemlich etwas um die Ohren der Junge! Turi und ich sind inzwischen so ca. auf Position 38/39 und Kamal ist mit seinen Anträgen durch. Er nimmt sich unser an, führt uns auf einem Schleichweg in die Migration, für einmal sind wir die „Wichtigtuer“, denn der Wortschwall von Kamal nötigt die Beamten uns abzufertigen. Wir als Touristen sind kein Problem, aber das Auto! Der Halter des Fahrzeuges muss jetzt zur Nummernausgabe bei der Polizei. Wir (Kamal) müssen den Versicherungsnachweis und das Schreiben mit Carnet vom Zoll präsentieren. Ein Spezialist (er macht nur das, entsprechend schmutzig sieht er aus) kommt mit einem Formular und Kohlenstift und „rubbelt“ die Chassisnummer vom Auto. Alles wird genau nachgeprüft und verglichen, erst dann halten wir die gelben Zollschilder in den Händen. Kamal überprüft auch noch einmal die Schilder, so dass nicht etwa der Iveco die vom VW erhalten hat. Alles bestens, die Schilder montieren wir über unsere Bleche. Am VW steht es in rot auf gelb, Cust ASN 92, daneben dasselbe auf Arabisch.
Kamal sitzt zu uns in den VW und führt uns aufgeregt aus dem Abfertigungshof. Schnell, schnell ist seine Devise! So schnell wie möglich brettern wir zu den Fähranlegern am Nassersee. Wir sind es gar nicht mehr gewohnt mit über 100 Sachen über die Landstrasse zu brausen, aber Kamal besteht darauf um noch eine der zwei Fähren zu erwischen. Bei der grossen Fähre eine sehr lange Kolonne wartender LKW, vorbei zum Tor (ist für die kleinen üblich). Die internationalen Chauffeure sind schon in Gruppen beim Kochen, als sie zu uns kommen und erzählen. Drei Tage stehen einige schon hier und warten auf eine Passage. Na, das sind ja Aussichten! Kamal beruhigt und beginnt hektisch zu Telefonieren. Dann sein neues Kommando, ein Stück zurück, zur kleinen Fähre, diese will uns noch mitnehmen. Also wieder eine Vollgasaktion und bei Ankunft wieder an allen vorbei auf erste Position. Da stehen aber nicht LKW sondern Busse und Pick-ups und es gibt ein grosses Geschrei. Mit eingezogenem Kopf bleibe ich an Steuer sitzen und harre der Dinge die lautstark durch Kamal ausgetragen werden. Die Fähre legt an und die Reihenfolge wird durch den Fährmann festgelegt! Als erster kommt der, der am lautesten geschrien hat, dann Turi, zwei kleine Busse und dann darf ich an Bord. Allerdings muss ich „Einparken“ zwischen die Bänke der Passagiere und der Ankerwinde finden sie noch ein Plätzchen für den VW. Proppenvoll beginnt die etwas mehr als eine Stunde dauernde Fahrt über den Nassersee nach Abu Simbel. Kamal ist sehr erleichtert, es soll für drei Tage die letzte Fährverbindung gewesen sein, die wir noch eben erwischt haben (wegen irgendwelchen Feiertagen, arme Chauffeure!). Rührig geht er in eigener Sache zum Fährmann, seinen Helfern und auch die Bussfahrer werden mit seinem Charme bedacht, irgendwann kann es seinem Geschäft nützlich sein. In Abu Simbel zeigt er uns die Einkaufsmöglichkeiten und den Parkplatz wo wir stehen können. Nach dem Abrechnen steigt er in einen der Busse von der Fähre und macht sich auf den Weg nach Hause, 270km weiter in Assuan.
Auf dem Parkplatz bei den Tempeln kommt noch die Touristenpolizei und fühlt uns auf den Zahn, aber es gibt keine Einwände und wir haben eine ruhige, sternenübersäte Nacht. Am Morgen, recht früh stehen wir vor den beiden Tempeln und lassen die Welt der Pharaonen auf uns wirken. Die Eindrücke der Tempel von Ramses II und Hathor sind gewaltig. Die in Stein gemeisselten Bilder lassen einem erschauern, genauso die Darstellungen von Ra, Amun, Path und wie sie alle heissen.
Es sind prächtige Tempelanlagen die man den Fluten des aufgestauten Nil in den 1960er entrissen hat! Abu Simbel selber ist auch in einer schönen Umgebung, mit den Bergspitzen die aus dem tiefblauen See des gestauten Nils ragen. Wir beschliessen noch einen Tag zu bleiben und machen einen Besuch im Städtchen. Beladen mit allerlei feinen Sachen kommen wir zurück und staunen ab den unzähligen LKW vor der Fähre. Bei vielen rattern die Kühlgeräte um die Ladung frisch nach dem Sudan zu bringen. Es wird für die meisten noch eine lange Warterei, wenn die Fähren und der Zoll nicht speditifer arbeiten! (Ach ja, wir sind ja in Afrika!)
Auf der neuen, teilweise noch in Fertigstellung befindlichen Strasse fahren wir durch die Wüste nach Assuan. Da suchen wir längere Zeit nach den uns angegebenen Camps und stehen vor verschlossenen Türen oder generell nicht auffindbaren Örtlichkeiten. So kommen wir immer weiter nördlich der Stadt, in schöne ländliche Umgebung. Gerade als wir radebrechend am Wegrand stehen werden wir von Mo aus seinem Auto angesprochen. Ein netter, sehr lebhafter Typ der das gesuchte „Adam’s Home“ in dritter Generation betreibt. Er Verschafft uns Unterkunft und Unterhaltung! Nur sieben Jahre war er in Old England verheiratet und schon heisst es das Gästehaus sei geschlossen?! Dabei habe doch Eddy (sieht echt aus wie Eddy Murphy) sich darum gekümmert. Wir sind froh einen Platz gefunden zu haben, (sogar mit Dusche) aber pardon, gekümmert hat sich schon länger keiner mehr um das alte Nubierhaus! Versehen mit den vielen Tips von Mo, machen wir einen ersten Stadtbummel. Am Nil treffen wir auf sehenswerte und begehrliche Sachen! Insbesondere die Pommes von Mac. haben unsere Sinne durcheinander gebracht und schwupp sassen wir auf der Terrasse und bewunderten den Schiffsverkehr auf dem Nil. Es war toll, auch die Pommes!
Keiner will sich genau festlegen, wie lange unser Aufenthalt in Ägypten nun erlaubt ist. Das führt so weit, dass wir mit Kamal für Montagvormittag eine Absprache bei der Migration Behörde von Assuan absprechen. Dieser Gang zu den Behörden raubt mir noch den letzten Nerv! Gesichert wie Fort Knox (denkt die Polizei). Menschenansammlungen auf den Gängen und vor den Schaltern, der Gestank nach Scheisse aus den verstopften Toiletten, es war einfach fürchterlich! Kamal boxt sich durch und bald ist klar, der Aufenthalt für uns mit VW ist 30 Tage. Das reicht mir und Theres vollauf und wir flüchten aus dieser Apokalypse. Stina und Turi wollen das ganze auf 90 Tage verlängern, das kommt für uns nicht in Frage. Also raus und auf einem Mäuerchen sitzend auf unsere Kollegen warten….nicht erlaubt, weitergehen! Also gut, warten wir in der Halle, nicht erlaubt, weitergehen. Langsam aber sicher habe ich die Schnauze voll von diesen blöden Bullen, die noch nicht einmal zwischen USA und Europa unterscheiden können! Endlich taucht Kamal mit den Kollegen auf und wir können uns auf die Bootsfahrt mit Mo und Lunch freuen. Diese hat er uns mit viel Charme verkauft und nun sind wir sehr gespannt!
Es geht los mit der Assuan Kreuzfahrt. Im Nil liegen drei recht grosse Inseln, so geht es zuerst Flussabwärts um das „Elephant Eiland“ herum. Da kommen wir an unzähligen still liegenden Passagierschiffen vorbei und wir können das Elend der Arbeitslosen Schiffer nachvollziehen. Nach dem arabischen Frühling ist der Tourismus um 90% Eingebrochen, auch auf dem Fluss!
Skyline von Assuan, alte Paläste, das Mausoleum von Aga Kahn und viele Boote ziehen vor unseren Augen vorbei. Auch die neueren Segelschiffe fahren noch unter dem „arabischen Segel“ das aber schon die alten Ägypter in dieser Form benutzten!
Oberhalb der Katarakten, ausgeprägte Felsen im Nil, können wir beinahe halb verhungert den feinen Lunch zu uns nehmen. Dann nach einer Flussbiegung sehen wir den neuen Assuan Damm aus den 1960er. Pr. Nasser hat das damals grösste Staudammprojekt mit Hilfe der UDSSR verwirklicht. Damals hörte man nur Kritik im Westen, aber das möchte ich so nicht Unterschreiben! Der Damm und die Kraftwerke haben dem Land sicher auch viel Positives gebracht!
Auf dem Rückweg kommen wir wieder an Palästen vorbei. Besonders stolz ist Assuan auf den Botanischen Garten. Nur der Bauherr der grünen Insel, Lord Kitchner, seiner Majestät Konsul, scheint nicht so beliebt gewesen zu sein! Für mich von besonderem Interesse war der Nilometer. An allen Regierungssitzen der Pharaonen wurden diese Angelegt und halfen die Steuern im Land festzulegen. Diese richteten sich unter anderem auch nach dem Wasserstand des Nil?! Dank der schönen Umgebung und der lockeren Stimmung von uns, bleibt der eindrückliche Tag in guter Erinnerung!
Es gilt für eine lange Zeit Abschied von Stina und Turi zu nehmen. Ihre Reiseziele liegen nicht auf unserem möglichst direkten Weg nach Hause. Es war spannend und abenteuerlich, eine gute Zeit auf Reisen, die wir miteinander verbringen durften! Die angebliche Dieselknappheit treibt uns noch einmal in die Innenstadt und dann geht es zügig durch das Schwemmland des Nil nach Kom Ombo. Hier besichtigen wir die zwei zusammengebauten „Temple of Haroeris and Sobek“ Die Anlage befindet sich in einem Nilbogen, mit Ausblick auf die grünen und gelben Felder diese schön eingerahmt mit Dattelpalmen. Keine Chance hier zu nächtigen, die Polizei vermutet in uns potente Bombenleger.
Also weiter durch das bäuerliche Land am Nil und das ist eine Pracht! Getreidefelder noch grün, das nächste ist geschnitten und etwas weiter wird auf dem Feld die Garben der reifen Gerste gedroschen. Mit dem Flachriemen treiben die alten Belorus Traktoren die Dreschmaschinen oder sind am Pflügen! Die Pflüge sind im weiteren Sinn dem Ochsenpflug nachempfunden und im nächsten Arbeitsgang kommt dann die Egge zum Einsatz. Ein altertümliches Verfahren, das dann nochmals gesteigert wird. Für die Aussaat wird das Feld in 10x10 Meter Rechtecke aufgeteilt und mit kleinen Dämmen versehen. So kann der Bauer aus den Kanälen ein Feldstück nach dem anderen Bewässern. Für das regulieren mit der Hacke verbringt er täglich Stunden auf dem Feld.
Jetzt sind wir auf der linken Nilseite unterwegs. In Edfu finden wir auch noch den Tempel von Horus. Das ist der mit dem grimmigen Falkenkopf, aber das Bauwerk ist eindrücklich und man kann staunen.
Wir kämpfen uns von einem malerischen Dorf zum nächsten, nur schade dass wir mit dem Fotografieren so zurückhaltend sein müssen. Manches der Dörfer hat eine Moschee und eine koptische Kirche. Oft sind die Dörfer zweigeteilt, auf der einen Kanalseite christlich, gegenüber muslimisch. Abgerückt vom eigentlichen Fluss sind auf beiden Seiten Bewässerungskanäle. Auf der Dammkrone sind Geleise für die Zuckerrohr Bahn. Von Edfu nach Norden wird von den Bauern nicht nur Getreide oder Viehfutter angebaut, sondern sehr intensiv auch Zuckerrohr. Die „Belorus“ bringen es zum Bähnli und dieses in langen Zügen in die Zuckerfabrik.
In Esna führt uns die Strasse wieder auf die andere, rechte Seite des Nil. Es geht über eine Schleusenanlage die so ca. 200x15 Meter gross ist und eine Höhe von ca. 5 Meter überwindet. Einen Kilometer weiter Stromaufwärts ist dann noch eine Art Hebewerk. Das beeinträchtigt die Schifffahrt erheblich, ist es doch nur etwa 95x15 Meter gross. Es Überwindet auch nur wenig an Höhe, legt aber offensichtlich die max. Schiffsgrösse auf dem Nil weiter in den Süden fest. Ausser Passagier- und örtlichen Kiestransporten, habe ich keine grosse Schifffahrt gesehen. Nur in Assuan gibt es ein Bunkerboot wie am Rhein! Aus gutem Grund gibt es kein Föteli von diesen staatlichen Anlagen, alles wird von Militär und Polizei mit sehr grossem Aufwand bewacht. (Erfolgreich?) Wir wollten weitere Diskussionen vermeiden und sind der Versuchung eines Fotos nicht erlegen.
Die Hoffnung wieder so einen Übernachtungsplatz wie in Abu Simbel zu finden zerschlagen sich. Die Touristenpolizei duldet uns zum Campen nicht in der Nähe irgend einer antiken Stätte. Auf unserer Liste finden wir das Rezeiky Camp in Luxor. Auf der guten Strasse, schön zurechtgemacht mit Bouganville und Oleander, kommen wir kurz vor dem Eindunkeln in die Touristenstadt. Das Rezeiky ist ein altes etwas versteckt liegendes Hotel mit grossem, vernachlässigtem Garten. Es gibt aber einen funktionierenden Pool mit herrlich sauberem Wasser. Hier kann man sich bedenkenlos ins erfrischende Nass stürzen, erstmals wieder seit Kampala! Der koptische Besitzer schwelgt in Erinnerungen, er erzählt von den vielen Afrikafahrern, die schon in seinem Garten nächtigten. Am anderen Morgen machten wir uns auf um die Tempelanlage von Luxor zu besichtigen. Mit Hindernissen, so ist die Nilpromenade aus unerfindlichen Gründen nicht durchgehend begehbar, erreichen wir diese gut zu Fuss. Die Tempelanlage konnte uns nicht so zur Bewunderungen hinreissen wie die vorgehend besuchten.
m nächsten Vormittag fahren wir auf die andere Nilseite, in das Tal der Könige. Obschon in Sichtweite von Luxor, zieht sich die Fahrt über die neue Strassenbrücke und durch die Dörfer recht in die Länge. Im Tal der Könige sind die berühmten Grabstätten von 60 Pharaonen. Die meisten sind nicht zugänglich, oder es lohnt sich nicht, da schon zu Zeiten von Nofretete über das leidige Gräber ausplündern geklagt wurde. Als Tourist, mit der Materie nur oberflächlich vertraut, ist man beim Kauf eines Billetes schnell Überfordert. Für eines der vier schönsten Gräber bezahlt man dasselbe wie für drei „normale“. Welche sollen es denn nun sein?! Bei der Kassiererin ordere ich die drei die ihr am besten gefallen. Schwierig, sie hat noch keines gesehen, aber sie macht der Sache ein Ende und stellt uns ein Billet aus. Entscheiden müssen wir uns vor den Grabstätten! Also machen wir uns auf und wandern in der Gluthitze durch das Tal. Mernepath, Tawsert und Siptah besuchten wir tief unten in den Felshügeln. Stören konnten wir die Herren in der ewigen Ruhe nicht, ihre Mumien sind irgendwann aus den Gräbern entfernt worden. Ist aber schon speziell beeindruckend in eine 3000 Jahre alte Grabkammer hinunter zu steigen! Auf dem Rückweg wurden wir angesprochen um die Grabstätte von Seti II zu besichtigen. Einfach so, für einen Zustupf an die grosse Familie der Aufsichtsperson. Das war dann schon super toll! Die noch gut erhaltenen Farbtafeln, wo die Geschichte des hier ruhenden dargestellt wurde, wunderbar! Unsere Empfehlung, eines der Topp vier bringt mehr als drei „gewöhnliche“
Bei der Rückfahrt fand sich eine Tankstelle, die das „Solar“ (Diesel) noch im Angebot hatte. Es herrscht so etwas wie eine Dieselknappheit im Land, also gleich Tanken! Im Ölladen fand sich auch das schon länger gesuchte gute Motorenöl. Schnell über die Grube fahren und in das Überkleid steigen, denn auf diese Gelegenheit warte ich schon länger! Die Jungs von der Tankstelle staunen nicht schlecht, als ich mit der Arbeit beginne. Wie schon so oft, ist es die richtige Entscheidung. Ein VW ist kein Belarus Traktor und einen Hammer braucht es auch nicht! Wir wollen ja nur ÖL auswechseln! Unser Herbergsvater lässt nicht locker, so beschliessen wir den Tag mit einem örtlichen Abendessen, war recht gut!
Früh am Morgen machen wir uns auf, um den berühmtesten Tempel hier in „Theben“ zu besuchen. Ist halt so, wir haben einige Zeit gebraucht, bis es uns klar war das Luxor das einstige Theben ist, nun ist die grosse Anzahl geschichtlicher Bauten auch nachvollziehbar. Der grösste und mächtigste aller Tempelanlagen ist Karnak! Riesige Säulenhallen, herausgeputzt mit der Geschichte der Götter und Regenten der damaligen Zeit, beklemmend Eindrücklich! Man verzeihe unsere ketzerischen Gedanken, aber Theres und ich konnten Sprüche über herab fallende Säulenbrocken nicht unterlassen. Immer wieder kam uns der Superdedektiv Hercule Poirot im Film „Tod auf dem Nil“ vor die Augen „very amusing“
An der Provinzgrenze zu Qena gibt es eine strenge Polizeikontrolle. Im Schatten des Gebäudes werden unsere Papiere misstrauisch geprüft und mehrmals kommt ein Beamter um nach unserer Nationalität zu fragen. Keiner spricht eine Fremdsprache und wir können kein arabisch, das radebrechen geht also hin und her. Warten, das ist dann bei uns angekommen. Nach geraumer Zeit braust ein ziviler Polizist auf den Platz und beginnt mit Fragen, die wir auch kaum verstehen. Wir versuchen ihm klar zu machen, dass unser Ziel vorerst der Tempel von Abydos ist. Dann möchten wir „in der Nähe“ von der Stadt Asyut die Nacht verbringen. Asyut, das war das falsche Wort! Ganz aufgeregt wurden die Herren und die harten arabischen Worte flogen uns nur so um die Ohren. Alles klar, nicht nach Asyut, aber können wir endlich weiter nach Abydos?! Wieder ein hin und her, dann ein Gewinke und immer wieder „Welcome to Egypt“ OK… das heisst also hinterher Fahren, machen wir doch glatt! Jetzt ging es wie verrückt durch die Dörfer, vorab ein hupender und dauernd blinkender Polizei Wagen! So etwas von peinlich, wir konnten nicht mehr die Umgebung anschauen, sondern beide waren wir so beansprucht dass wir nicht unverhofft zu schnell über einen „Humps“ brettern oder gar jemanden überfahren! Die Tempelanlage von Abydos liegt mitten in der gleichnamigen Industriestadt. Der Parkplatz ist so opponiert, hier können wir sicher nicht über Nacht bleiben!
Seti I wird in der prächtigen Anlage dem Betrachter nahe gebracht. Es ist ein „einfacher Tempel“ aber die Decke der Säulenhallen sind noch intakt, der Boden zum grössten Teil im Original. Die Hieroglyphen erzählen aus dem Leben des Seti I und sind von grosser Klarheit und mit noch gut zu erkennenden Farben sehr sehenswert! Natürlich staunen wir wieder einmal. Sogar der zivile Polizist der uns begleiten muss, kommt ins Staunen! Das hat er sicher zum ersten mal gesehen und er nimmt auch uns nun ganz anders wahr. Sein Gesicht ist nicht mehr so verkniffen diensteiferig und er beginnt zu ahnen, dass wir keine Bombenleger sind.
Am Ausgang erwartet uns ein Leutnant der zivilen Polizei, er kann endlich englisch und stellt auch vernünftige Fragen! Wir erklären unsere Situation und möchten die Gründe für die übertriebene „Fürsorge“ der Polizei hören. Im Prinzip können wir überall Reisen, so seine Stellungnahme. Es sei aber vernünftiger die Weisungen zu beherzigen, er werde mit dem Kommandierenden sprechen und unsere Vorbehalte erwähnen. Hier im Ort sei eine Übernachtung nicht angebracht und auch in der Stadt Asyut nicht. Er schlägt vor in Sohag Quartier zu machen und dann das weitere Ziel am Morgen zu benennen. Es sei auch zu unserem Vorteil, die Mobile Telefonnummer anzugeben, wegen Rückfragen oder so. Das sind klare Ansagen, also zurück zur Verbindungsstrasse und dann weiter nach Sohag. Wir werden jetzt begleitet, von einem Kontrollposten zum nächsten, ein kurzer Stopp und ein neuer Wagen hängt sich hinter uns. Es ist klar, mit Bushcamp brauchen wir gar nicht zu kommen, es wird dann wohl für diese Nacht ein Hotel sein. Am Posten vor der Stadt wartet ein „normaler“ Streifenwagen mit vier Mann auf uns, sie haben den Auftrag uns zu einem Hotel zu bringen. Zeitweilig müssen die Helden wieder mit Blaulicht durch die Stadt rasen, aber dann bleiben wir so weit zurück, dass sie sich auch zurückhalten. Im Hotel Farayd, nicht dem besten aber sicher dem höchsten der Stadt bringt man uns auf unsere Kosten unter. Es gibt kein Parking, so bleibt der VW direkt am Eingang stehen, der Portier ihn so immer im Blick. Im sechsten Stock mit Zimmer zum Nil und in Sichtweite von sicher drei Moscheen und koptischen Kirchen ist uns ein Nachtprogramm sicher! Hier zeigt sich auch die Grösse der Stadt und die ist recht ausgedehnt mit einigen Hochhäuser und dem entsprechenden Lichtermeer. Um 21.00h werden wir von den Gotteshäusern mit dem üblichen Gesängen und Rufen in den Schlaf getrieben. Aber…ohweh, um 03.00h geht es schon wieder mit den Lautsprechern los und an Schlaf ist kaum mehr zu Denken. Im Stundentakt werden wir nun mit dem Gekreische durch die sich überschlagenden Lautsprecher geweckt. (Wir beneiden die Toggenburger, sie sind sicherlich in einer lautlosen Wüste in dieser Nacht!)
Nach dem „Frühstück“ werden wir wieder von der Polizei empfangen. Offensichtlich ist die Stadt Asyut für diese ein rotes Tuch, so haben wir nun eine Rute über die West-Desert-Road gewählt. Die Herren atmen sichtlich auf als sie hören, dass wir auf der Autobahn weiter nach dem Birr (See) Quarun wollen! Also ein Stück zurück und beim Posten zeigen sie uns noch die Stichstrasse zur Autobahn….Oh, welch ein Wunder, wir sind wieder alleine unterwegs! (denken wir). An einer der vielen zerfallenen Bussstationen im Niemandsland machen wir Mittagspause. Ab und zu lässt ein Lkw seine fantasievolle Hupe ertönen und winkt uns freundlich zu. Der VW mit seinem ungewöhnlichen Aussehen kommt bei den Berufsfahrern gut an! Plötzlich ein kurzes Aufheulen der uns mittlerweile so bekannten Polizeifanfare, wir sind echt erschrocken als diese schon wieder vor uns steht. Proforma verlangen sie die Ausweise zu sehen. Der Zivile ist ein ganz giftiger und hinten auf der Pritsche sitzen noch zwei schwer bewaffnete im vollem Kampfwix. „Follow me“ ist die Devise, sonst fällt kaum ein Wort, das finden wir einfach nicht mehr Lustig! Der Polizeiwagen braust ab und ich weiss nicht warum, der VW kommt gerade noch etwas über sechzig Km/h. Beim nächsten Kontrollposten müssen wir die hitzigen Diskussionen abwarten und dann kommt ein Offizier und fragt wieder nach unserem Tagesziel. Wir geben den Birr Quarum an, er nickt und wünscht uns gute Reise. Wir sind mittlerweile voll verunsichert und haben keine rechte Freude mehr an Ägypten!
Über El Faiyum, ebenfalls eine sehr grosse Stadt, kommen wir mit einiger Verzögerung zum Ostufer des Sees. Der ist überraschend gross und an seinen Ufern ist wieder alles grün. Die Bauern beenden gerade ihre Arbeit auf den Feldern, diese friedliche Stimmung beruhigt auch uns für kurze Zeit. Es bleibt wie verhext, nur in einem Luxus Hotelschuppen findet man sich bereit uns im Parkinghof über Nacht stehen zu lassen. Alle anderen, einfachere Touristenörtlichkeiten sind fast entsetzt, als wir wünschen im eigen Auto zu schlafen. Jedoch ein Wirt eines Fischrestaurantes bittet uns gar in seine Stube, wir könnten da auf dem Ruhebett Übernachten! Sehr lieb aber wir ziehen halt unseren Campingcar vor, für die Ägypter unbegreiflich! Abends, nach dem Muezzinruf ist Schichtwechsel beim Be-/Überwachpersonal, da sehen wir wie viele Polizisten so ein Nobles Hotel bewachen. Ist das etwa der Grund dass wir hier gelandet sind…
Beim Check-out am Morgen findet man vorerst unsere Pässe nicht, auf meinen Hinweis, dass sie sicher im Safe der Rezeption seien, reagiert vorerst keiner. Nach einer Weile herumtelefonieren taucht wieder einmal ein Ziviler auf und er erkundigt sich sehr freundlich nach unserem Tagesziel. Ein Wink, und oh Wunder, die Rezeptionistin findet die Pässe im Safe. Ägypten ist doch ein tolles Ferienland! So kann es jetzt weiter zu den Pyramiden von Gize gehen. Immer gerade aus auf der Strasse und wir würden dahin kommen, lautet die einfache Angabe zur Streckenfindung. Das „Track 4 Afrika“ zeigt uns schon längst nur die „eventuell mögliche Route“ oder rechnet sich ins Abseits! Die Angabe stimmt aber, mit typisch afrikanischen Umwegen, wegen: Kanalisationsarbeiten, Strassenverlegung und abgerissener Brücke! Immer geradeaus und wir kommen zum Parking der Pyramiden!
Zuerst gilt es einen Sicherheitscheck über uns ergehen zu lassen. Gründlich Untersucht die Touristenpolizei das Auto und findet keine Bombe. Damit alles seine Ordnung hat wird zusätzlich noch ein Sprengstoff-Schnüffel-Hund geholt, er geht um und durch das Auto (inzwischen sind 25 andere Autos ohne Kontrolle auf den Parkplatz gefahren, wir sind also doch potentielle Terroristen!!). Um uns zu beruhigen nehmen wir zuerst ein kleines Znüni zu uns. Dann stehen wir staunend vor den Monumenten vergangener Macht! Die Chephren, Mycernius und natürlich die gewaltige Cheops Pyramide. Diese ziert einen Kranz an der Spitze, Überreste der polierten Granitplatten mit denen einst alle drei Pyramiden verkleidet waren. Mann stelle sich das glitzern und leuchten in der Sonne vor, damals wie heute ein Weltwunder! Leider wird unser Staunen und Träumen von der Realität unterbrochen. Die sich dauernd lauthals anbiedernden Führer (als könnte man diese Bauwerke nicht auffinden?!), Souvenirhändler und Fuhrleute der Pferdekutschen sind extrem störend! Als uns klar wird, dass wir die in der Nähe liegende Sphinx auch noch erreichen können, handeln wir einen annehmbaren Preis mit einem Kutscher aus. Die Sphinx grenzt unmittelbar an die Stadt und der genau gegenüber betriebene Mc Donald's trübt das Erleben der kolossalen Figur erheblich! Auf dem Rückweg beginnt dann das freche und unverschämte Preisnachfordern des Kutschers, eigentlich hätten wir es ja wissen sollen, aber na ja… (für Nachahmer, es ist mit dem privaten PW erlaubt alle Bauwerke abzufahren!)
Zügig verlassen wir auf der Stadtautobahn Gize und durchqueren Kairo nicht mehr ganz so zügig aber recht gut. Immer gerade aus, entlang von sich im Bau befindlichen Satteliten-Städten Richtung Osten. Nachdem wir auch den von den Saudis finanzierte neue, ebenfalls im Bau befindliche Regierungssitz (ist ja so wichtig für das arme Volk) hinter uns gelassen haben, sind wir schon auf halbem Weg nach Suez. Wüste, Armeeposten und wieder Wüste, schon bald sind wir an der Kreuzung zum Kanaltunnel. Wir beschliessen gleich bis zum Sinai durch zu fahren und in einem schönen Camp am Golf von Suez zu relaxen. Vor der Tunneldurchfahrt wieder ein Checkpoint der Armee wo wir prompt in der falschen Spur zum Scanner fahren. Mit unserer Höhe müssen wir bei den LKW durch den Scanner, also zurückwursteln und bei den unzähligen LKW einfädeln. Geht gut, immer zwei müssen einfahren, dann alle Leute aussteigen und der Scanner fährt an den abgestellten Fahrzeugen entlang. Wir werden aber gleich durchgewunken, da wir keine Ladung haben, finde ich gut. Vom Suezkanal und den Schiffen sehen wir praktisch nichts! An beiden Seiten sind hohe Erdwälle aufgeschoben oder Betonplatten verhindern die Sicht (und das Schussfeld!). In regelmässigen Abständen sind Posten und MG Stellungen, eine Störung der Schifffahrt wird mit grossem Aufwand, auch mit Panzern, entgegen gehalten. Wir sehen das erste Schiff erst im Dunst vom Golf zum Mittelmeer fahren.
Alle Camp und Hotelanlagen an denen wir vorbeikommen sind ausser Betrieb, Zufahrten zugeschüttet, Tore abgeschlossen, Tourismus am Ende! Erst in Ras el Sudr ist eine grosse Anlage geöffnet und hier lassen sie uns auch Übernachten. Das Ressort hat sicher mehr als 500 Betten, aber mit uns gerade mal 6 Gäste. Für diese wird der Pool mit Seesicht und ein Beitzli mehr schlecht als recht in Betrieb gehalten, traurig! Am Morgen können wir uns im Städtchen Überraschend gut versorgen, sogar Diesel ist ohne Einschränkungen verfügbar. Dann geht es weiter am Golf entlang und leider ist es immer wieder dasselbe Bild, keine Touristen, alles zu und am Verfallen. Dabei ist diese Küste sehr schön, tiefblaues Wasser an der rechten, und bizarre Wüstenberge an der linken Seite der guten Strasse. Immer wieder suchen wir nach einem schönen Camp, finden aber nichts. So ziehen wir weiter Richtung Sharm el Sheikh und nach einer gründlichen Militärkontrolle können wir in den NP Ras Muhammed einfahren und uns an einem ganz tollen Platz einrichten! Tiefblau das Wasser und goldgelb die Hügel der Wüste in der Abendsonne, richtig stark!
Wir gehen Schwimmen und versuchen die Korallen mit den unzähligen farbigen Fischen ohne Taucherbrille zu sehen. Das ist möglich, wenn die Augen erst unter Wasser geöffnet werden und vor dem auftauchen wieder geschlossen. Sonst brennt das Salzwasser entsprechend und es ist unangenehm. Die schöne Welt wird von einer Aufsicht (Armee?) unterbrochen, wieder einmal werden wir weg gewiesen und müssen hinunter in eine Bucht auf einen Parkplatz. Es ist zu sagen, der NP ist das Meer, das Hinterland an der Küste ist aber eine militärische Stellung. Es sind überall in den Hügeln Schützengräben und Geschützstellungen verteilt. Vermutlich haben wir auf unserem schönen Platz das Schussfeld der Ägyptischen Armee eingeengt? (Als hätten diese schon mal etwas getroffen, ha,ha). In der Bucht ist kaum mehr ein Windhauch zu spüren und es wird entsprechend heiss! Es Zelten noch zwei weitere Familien mit Kinder in der Bucht, die eine Weltoffen, die andere sehr konservativ. Es kommt die Zeit des Abendrufes des Muezzins und unser lieber Nachbar zur rechten hört ihn im Radio und hört und hört, es hört einfach nicht mehr auf. Nach über einer Stunde islamischer Berieselung ist fertig lustig, wir packen wieder zusammen und fahren hinauf auf einen ruhigen Platz, mit Aussicht und kühlendem Wind.
Dennoch, am Vormittag gehen wir in die Stadt, unter anderem auch wieder einmal „westlich“ Einkaufen, bei Carrefour. Wir hörten vom lockeren Badeort Dahab, da fahren wir den auch hin. Der ist locker, mit vielen jungen Gästen die Tauchen, Surfen, Drachenfliegen und Segeln. Das von einem Holländer betriebene Camp ist auch OK, nur können wir nicht in den Hof fahren, unser Auto ist 35cm zu hoch. Nach etwas plaudern, (mit Motorradfahrern aus Austria die wir schon im JJ’s gesehen haben) versuchen wir es anderswo, da ist es nicht sauber, das nächste will uns nicht, bis schlussendlich ein flotter Rezeptionist, uns zur blauen Lagune verweist. Auf dem äusseren Landzipfel könne man gut stehen und viele bleiben da auch gleich über Nacht. Das war endlich ein guter Hinweis, es hat uns die ganze Nacht niemand gestört. Am nächsten Morgen machten wir die Tour in den Ras Abu Sall Naturpark in der Hoffnung einen besseren Badeplatz zu finden. Der Starke Wind an diesem Tag machte aber nur die Surfer froh. Wir standen da recht gut, aber dauernd brausten Touroperatoren mit ihren „Ländis“ vorbei und Kamele mit und ohne Touristen zogen vor uns hin und her. Langweilig war es nicht und die fast nackten, verbrannten Russinnen konnten auch mich ergötzen. Als der Rummel vorbei war dachten wir einen guten Platz für die Nacht zu haben. Die Touristenpolizei hatte andere Ansichten und wieder einmal wurden wir weggewiesen, wir sollen im Ort Übernachten. Na ja, dann hallt wieder zurück an die blaue Lagune!
Es lockt ein weiteres Ziel im Sinai, das Kloster St. Catherine, mitten in der Wüste. An der Stelle des Klosters soll Moses die Tafeln mit den zehn Geboten an sein Volk übergeben Haben. Schon sehr früh, zu Zeiten der Kreuzzüge wurde es durch Justian I erbaut. Die Mönche der Ost Römischen Kirche betreiben es bis heute (Griechisch Orthodoxe Kirche). Sie sind Meister der Diplomatie, von allen möglichen Regenten, auch vom berühmten Saladin, dem Sieger über die Kreuzritter, haben sie Briefe und Dokumente die ihnen Ihr Kloster zusprechen. Im Kloster soll seit seiner Einweihung (527) bis heute an jedem Tag ein Gottesdienst stattgefunden haben. Es ist eine prachtvolle Kirche und es soll eine ebensolche, nicht öffentliche Bibliothek angeschlossen sein. Um 1500 haben sich die Mönche eingemauert um der Islamisierung zu entgehen und erst für eine Delegation von napoleonischen Gesandten ist ein kleines Tor in die Nordmauer gebrochen worden. Diese Türe ist auch heute der einzige Eingang und da haben wir uns mit etwa 120 Russen durchgedrängt um zu sehen was es zu sehen gibt. Lustig, die halbnackten Russinnen erscheinen hier alle züchtig verhüllt! Für uns war auch das gute Fox Camp eine Erholung, wir konnten in der schönen und gepflegten Anlage seit Tagen die erste Dusche geniessen.
Durch die tolle Wüste geht es zurück an den Golf von Akaba und weiter Nordwärts. Bei Nuweiba finden wir einen Unterschlupf im Morgana Camp, es ist leider sehr gezeichnet vom arabischen Frühling, man gibt sich Mühe und repariert bis spät die Wasserpumpe zu unserem Nutzen. Der Ausflug in den „Coloured Canyon“ wird an der Strassensperre durch die Polizei abgebrochen. Ohne Genehmigung der Touristenpolizei ist kein Besuch möglich. In Nuweiba versuchen wir noch eine solche zu bekommen, man war aber so abweisend und wollte nur arabisch sprechen, uns war bald klar was es bedeuten soll und verzichteten. Natürlich bleiben wir auch Standhaft, als am Abend ein Beduine erscheint und uns nun eine Tour anbietet. Freundlich lehnen wir ab, wir haben uns jetzt auf den Grenzübertritt nach Israel vorbereitet und werden dieses so durchziehen. Ja Israel, liegt wie schon der Sinai im vorderen Orient. Es ist von ägyptischen Häfen keine vernünftige Passage zu bekommen und so müssen wir nach Israel ausweichen! Ist da ja auch sehr schön und wir können die Zeit bis zur Abfahrt sicherlich gut Überbrücken!
Wir brechen zeitig auf und sind um 10.00h in Taba. Der Ort ist richtiggehend abgeriegelt und nach einer sehr strengen Kontrolle unseres Inventars, wo eine Versteinerung aus Namibia streng begutachtet wird und der Bombenhund nichts findet, werden wir zur Grenzabfertigung vorgelassen. Vorbei an grossartigen Ressorts und Hotelanlagen von Hilton und Mövenpick kommen wir zur Abfertigungsstation, inzwischen ist es 11.00h. Hier nochmals der gleich strenge Sicherheitscheck wieder mit Hund, dann kann ich zu Polizei und Zoll vorfahren. Das Carnet wird gegen eine Gebühr von 51E£ abgestempelt, sehr zuvorkommend und freundlich. Der Chassisnummer-Spezialist kommt und rubbelt wieder die Nummer auf ein Formular, Gebühr 5E£ mit dem Formular und den Ägyptischen Autonummer geht es jetzt zur Verkehrspolizei, gegen Gebühr von 5E£ nimmt sie diese entgegen und übergibt mir ein Zettel. Mit dem Auto fahre ich zum eigentlichen Grenzübergang. Zuvor muss ich noch über eine Grube fahren und da wird das Auto noch von unten inspiziert. Jetzt wird mir der Zettel abgenommen und ich kann zum Israelischen Posten vor die geschlossene Schranke fahren. So endet unsere sehr eindrückliche aber in weiten Teilen auch lästige Reise durch Ägypten.