Mandelblüten in Spanien - 1. Teil
15.01.2022 - 08.02.2022
Mit viel Enthusiasmus haben wir in den letzten Wochen des vergangenen Jahres unser Rentnermobil, Bänzli, fertiggestellt und ausgerüstet. Kurze Ausflüge bestätigten das Konzept, aber so richtig ausprobieren wollen wir Bänzli auf einer Tour zu den blühenden Mandeln im Süden von Spanien. Nachdem auch die Servicearbeiten an unseren Körperteilen zumindest ein akzeptables Niveau erreichte, können wir loslegen. Nicht gleich auf die Autobahn und ab gen Süden, nein wir beginnen unspektakulär mit erfreulichen Besuchen bei Geschwistern und Schwager in der Region Bern.
Zwei Tage nach der Abfahrt von zu Hause, geht es bei Genf über die Grenze und auf normalen Strassen über Seyssel in den Süden von Frankreich. In Valance nehmen wir eine «Abkürzung» über die Cevennen. In Privas gönnen wir uns einen kleinen Stadtbummel. Dass und der neu erstellte gratis Camper Stellplatz sorgte für eine sehr angenehme Nacht. Danach weiter, quer durch die Hügelzüge der Cevennen. Unter anderen vorbei in Aubenas-Ales-Lodeve nach Murviel s. Beziers. Vor dem Haus von Lionne und Loic stehen wir für diese Nacht. Es ist gerade noch hell genug, für den Kontrollgang um die Liegenschaft. Kein Einbruch oder Beschädigung, wir können positiven Bericht nach Bern senden. Für die nächste Tagesetappe benutzen wir in Frankreich die RN und ab der spanischen Grenze die A7. Von Familie Isenschmied hören wir, das diese Autobahn Gebührenfrei bis Alicante zu befahren ist. Bänzli ist in seinem Element, er lässt die Landschaft fast Geräuschlos vorbei fliegen. Beide geniessen wir den ungewohnten Komfort. In Tarragona verpassen wir den angepeilten Stellplatz. Auch weil die Strasse unvermittelt einer neuen Schnellstrasse geopfert wurde. Zumindest ist nebenan gleich ein grosser Park. So beschliessen wir den Tag mit einem Parkbummel und bleiben auf dem Strassenstumpen absolut Verkehrsfrei über Nacht stehen. Die wenigen Leute die wir hier sehen, sind alle dick eingepackt und vermummt. Letzteres wegen den rigorosen Covid Massnahmen der Regierung. Draussen wie drinnen, alle tragen die Schutzmasken… Am Morgen schreckt uns das rote Kreuz. Sie benutzen den Strassenstumpen, um die bevorstehende Impfaktion in den anschliessenden Stadtvierteln zu Koordinieren und Helfer auf den Sanitätsautos zu verteilen.
Wir sind den doch froh, ungestört auf die Autobahn zu kommen. Vereinzelt sehen wir die ersten blühenden Mandelbäumchen und sind ganz froh um diese Abwechslung. Für heute Abend haben wir ein Rendezvous mit Isenschmieds in der «Schlangenbucht» bei Mazarron. Nun, wir finden diese Bucht tatsächlich, auch wenn sie einen ganz anderen Namen führt. Leider müssen wir feststellen, dass MB ein echt schlechtes Navi in den Sprinter verbaut hat! Update hin oder her, auf den kleinen Strässchen ausserhalb von Ortschaften hilft nur noch das Handy von Therese den Weg zu finden. Knapp vor dem Eindunkeln erreichen wir die Bucht und sind froh um die Lotsendienste von Bernhard auf das Plätzli am Meer. Der Felsenvorsprung über dem Meer ermöglicht uns einen guten Ausblick und die Brandung der Wellen singt ihr Lied. Ausgeruht unternehmen wir am nächsten Vormittag einen Strandbummel plus. Plus, weil der Rückweg beinahe zum verirren in den unzähligen Plastik-Treibhäusern führt. Wir staunen gleich doppelt, einmal wegen den vielen hässlichen Treibhäusern und den zahlreichen Winternomaden mit ihren Wohnmobilen die sich in der Nähe des Strandes ein Plätzchen gesichert haben. Nicht wenige scheinen sich für eine längere Zeit «eingerichtet» zu haben. Beim z`Vieri beschliessen wir, dem angesagten kalten Wind und Regen ein Schnippchen zu schlagen und ins Landesinnere auszuweichen.
Treffen wollen wir uns am nächsten Nachmittag auf einem Campingplatz in Bullas. Der Vorteil, es kann Wasser aufgefüllt und wieder einmal schön heiss geduscht werden. Auf der Anfahrt sehen wir endlich die herbeigesehnten Mandelblüten. Dabei müssen wir auf schmalen Wegen durch die Hügelzüge der «Sierra de Espuna» fahren. Eindrücklich, aber noch weit entfernt von dem Meer aus Blüten das angepriesen wird. In der darauf folgenden Nacht schlägt das schlechte Wetter voll durch. Bitterkalt und Dauerregen zwingen uns zu einem gemeinsamen Mittagessen in der nahen Beiz. Am Montag ist es glücklicherweise etwas trocken, so dass wir unterwegs das Gelände um den kleinen «Salto del Usaro» abmarschieren können. Etwas Bewegung schadet nie. Zum Nachtquartier sind wir wieder eigenständig unterwegs. Über das Städtchen Cehegin finden wir anschliessend zum «Embalasa de Agros». Zusammen nehmen wir ein letztes Bierchen mit Heidi und Bernhard. Sie werden etwas weiter nach Norden fahren und wir hoffen immer noch auf das Blütenmeer…
In Calasparra windet sich der Bänzli durch die Gässchen um es am Ende doch nicht weiter als bis zum sehenswerten Kloster zu kommen. Der Kirchen noch nicht genug, suchen wir noch die Felsenkirche «Virgen de la Esparanza» nahe bei. Das kleine Abenteuer wird durch das zufällige finden eines geologisch interessanten Vulkankraters belohnt. Die ausgepresste Lava schaffte mit dem Lössboden verwunderliche Steinbilder. Die Felsenkirche ist jedoch so ein kleiner Betrug, wie es des öfteren im religiösen Eifer vorkommt. Sie ist keineswegs aus dem Felsen geschnitten. Ein Felsenvorsprung wurde gekonnt mit Bruchsteinen zugemauert. Da es gut gemacht wurde, hat die Heilige sicher keinen Einwand gegen die Pilgerscharen, die den Ort heimsuchen. (Wie sie zu dem Geschäfte machen am Rande der Heiligkeit steht??!..) Von hier aus erreichen wir Caravaca de la Cruz und die RN 330. Sie führt uns über ein hohes und sehr breites Tal nach Westen, hinein in die Provinz Andalusien. Auf der Strecke vermutlich Millionen von Bäumchen, darunter sicherlich auch Mandelbäume, leider sind alle ohne schmucke Blüten! Dann ein Schwenker nach Süden und bei Huescar zum Örtchen Galera. Mit einem Spaziergang durch die «Necropolis de Tügtui» beschliessen wir den Tag und verweilen in dieser Nacht auf dem Parkplatz mit den 3'000 jährigen Gebeinen in der Nachbarschaft…
Das nahe Galera lockt mit einer Aussichtsplattform über dem Dorf. Beim hinaufsteigen kommen wir an einigen «Felsenhäusern» vorbei. Wobei «Felsen» etwas grosszügig ausgelegt ist. Die Häuser sind in die stark lösshaltige Nagelfluh hinein gegraben und nur die Fensterfront bringt Tageslicht ins innere. Sicherlich ideal um den Winterwinden oder der extremen Hitze des Sommers zu entfliehen. In der weitläufigen Region immer noch eine beliebte Bauweise. Von der Aussichtsplattform liegt uns der ganze Ort zu Füssen. Auf der Weiterfahrt entdecken wir einen Hinweis auf den Nachbarort Orce mit seinem Castell aus der maurischen Zeit. Es wurde vom Kalif in Cordoba erbaut. Die «Alcazaba de las siete Torres» ist ein gut erhaltenes Zeugnis seiner Zeit und überdauerte, weil es auch für die christlichen Eroberer von Nutzen war. Als Baustoff diente eine Mischung aus dem Lössboden, der heute für den Unterhalt sicherlich einiges an Problemen bereit hält. Bald ziehen wir weiter Richtung Baza, wo wir die Berge der «Sierra de los Filabres» erreichen. In Seron finden wir sogar das enge Strässchen, dass uns hinauf zur «Puerto de la Venta Luisa» in 1968 MüM trägt. Mit einer Portion Erstaunen fahren wir durch die verschneite Landschaft und machen dem Schneepflug der Firma BUCHER willig Platz. Die aufgeforsteten Nadelbäume mit ihrem Schneekleid lassen einem kaum an südliche Gefilde am Meer denken. Beim kleinen Ort Gergal queren wir die Schnellstrasse und entlang des Rio Andarax, hoch über der Schlucht, erreichen wir die Vororte von Almeria. Hier findet sich ein sehr günstig gelegener 24 Std. Parkplatz auf der Hafenmole. Unter den Augen des Hafenmeisters in seinem hohen Turm, können wir und andere Camper sicher stehen.
Heute haben wir uns mit dem Stadtbummel einiges vorgenommen. Gut mit Wanderschuhen ausgerüstet machen wir uns auf um Almeria zu entdecken. Gerade beim Hafenausgang kommt als erstes ein grosses, mit rotem Rostschutz angestrichenes Eisengebilde ins Bild. Es ist eine ehemalige Erzverladestation. Die Wagons wurden aus dem Bahnhof hinauf geschoben und das Erz in die unten liegenden Kammern entleert. Mittels Rutschen wurde das Erz in den Laderaum eines Schiffes abgelassen. Ich kann mir Vorstellen, dass so ein Ladevorgang dank der schiefen Ebenen sehr flott von statten ging. Heute ist die Anlage in einen Erholungspark integriert und ein Denkmal erinnert an die Missetaten der Faschisten. Fortlaufend bummeln wir der prächtigen «Avenida Frederico Garcia Lorca» entlang bis zu den grosszügig angelegten Wasserspielen. (Nobel für eine so ausgetrocknete Region!) Hier wenden wir uns nach Westen und können einige Höhepunkte der Stadt anschauen. Apollo Theater, zentraler Markt, Puerta Purchena und einiges an Kirchen.
Zwischendurch müssen wir uns am Markt etwas stärken um den «Christobal Hill» zu erklimmen. Die Aussicht von der Statue rundum ist eindrücklich. Neben all den Monumentalen Stätten ist auch der Tower des Hafenmeisters gut auszumachen, darunter bekanntlich unser rollendes Bett sicher auf unsere lahmen Füsse wartet. Aber nein, zuerst gilt es noch den Hügel hinab zu steigen und den nächsten zu erklimmen… Auf diesem thront das Wahrzeichen der Stadt, die maurische Festung «Alcazaba». Der «Cheffe» da oben residierte nicht nur in einer Festung, nein, er hatte einen prächtigen Palast mit Gärten und Wasserspielen zum kühlen in der grossen Hitze... Er litt sicherlich keinen Mangel an Komfort! Unterhalb der Festung krönten wir den schönen Tag stilgerecht mit einem feinen marokkanischen Essen.
Heute Freitag wollten wir unsere Vorräte und Ausrüstung in einem gut bestückten Supermarkt ergänzen. Ist es wegen des Mühsamen Navi von MB oder unseren «hervorragenden» Kenntnissen der IT, es grenzte an ein Wunder als endlich der riesige Carrefour auftauchte… (beide trauern wir um unser gutes, tolles Navi Tablett!) Sei es drum, gut ausgerüstet machen wir uns auf, um das vom Wind gepeitschte Cabo de Gato, Im Osten der Bucht von Almeria zu erreichen (mit Karte und Wegweiser, klappte super). Der saure Wind erlaubte gerade einige Föteli, ansonsten werden wir ihn gerne im Auto absitzen. Hinter der Saline, im Weiler La Fabriquilla, leisten wir einer internationalen Camper Gruppe für die Nacht Gesellschaft. Wieder einmal Erstaunen, wer es so alles im Winter Südwärts drängt! Der noch windstille Tag beginnen wir mit Vögel beobachten. Diese tummeln sich im Gewässer der Saline. Die Flamingos möchten wir schon gerne mit der Kamera einfangen, aber die wollen einfach nicht in unserer Nähe ihren Kopf aus dem Wasser heben, leider. Weiter geht es Richtung Badeort San Jose, hinter dem Cabo. Der macht es den Campern nicht gerade einfach und bald einmal brechen wir die Übung «Meeres Strand» ab und ziehen uns zurück in die Berge.
In der «Sierra de Alhamilla» hinter dem Ort Nijar, finden wir den ehemaligen Stausee «Pantano de Isabel II». 1843 lässt das Königshaus ein gigantisches System mit Staumauer und Kanälen zur Bewässerung für die damals unvorstellbare Summe von 10 Mio. Reales errichten. 1863 ist der Stausee zum ersten mal ganz gefüllt und alle beteiligten sind froher Dinge. Leider zum letzten mal! Die starken Regenfälle bringen sehr viel Geschiebe mit sich und der See hat immer weniger Wasser. Das wird nicht nur verdrängt sondern beginnt auch noch zu versickern. Schon um die Jahrhundertwende wird alles unrentabel und nach Jahren des Schweigens kann der Interessierte heute auf der Anlage herum klettern, auf eigene Verantwortung versteht sich… (so in etwa steht es auf Schildern neueren Datums). Wir aber, Übernachten zum ersten mal nicht unter, sondern hinter einer Staumauer…
Das Hinterland von Almeria gefällt uns sehr und wir beschliessen noch eine zusätzliche Schlaufe durch die Berge zu fahren. Immer wieder erfreuen uns die rosa und weissen Tupfer der noch blühenden Mandelbäume in der Landschaft. Bei «Lucainena de las Torres» werden die einzelnen Tupfer zu gut gepflegten Pflanzungen. Hier trifft man auf Zeugnisse vergangener Bergbau Tätigkeiten. Die Schmelzöfen am Rande der Ortschaft und das Trasse der ehemaligen Bahn zeigen die Herkunft des in Almeria verschifften Erzes. Der ehemalige Bahndamm ist umgebaut und dient als «Camino verte» als beliebte Fahrradroute. Von da geht es hinauf zum Colativi, mit 1360 MüM der höchste Punkt in der Sierra de Alhamilla. Die Rundsicht ist gewaltig! Sierra de los Filabres im Norden, dazwischen das breite Tal von Tabernas. Im Süden Almeria mit dem Meer und Cabo de Gata. Übermächtig die Schneefelder der Sierra Nevada im Westen, wir können kaum loslassen.
Unten im Tal, bei Los Yesos, bleiben wir auf dem Stellplatz «Little Texas». Theres fühlt sich in dieser Nacht sehr unwohl und schwindelig. Der Lagerungschwindel können wir mit den bekannten Übungen in den Griff bekommen, beschliessen aber einen Tag zur Erholung einzuschieben. Die gute Umgebung und das Wetter hilft nach Kräften. Die folgende Tour ist wieder ein Erlebnis. Zu Beginn versuchen wir das «Europäische Zentrum zur Erforschung von Solar und Wasserstoff Energie» bei Tabernas zu besuchen. Ein Besuch ist tatsächlich möglich, aber nur mit Voranmeldung und Genehmigung irgendwelcher Behörden, es bleibt also aussen vor. Aber eine schöne Fahrt durch die Berge über Castro de Filabres, Olula de Castro, Gergal in die Wüste von Tabernas bleibt in guter Erinnerung. Insbesondere da die blühenden Mandelbäumchen die nötigen Farbtupfer in die ansonsten wüstenhafte Landschaft bringen können. Der aufmerksame Leser bemerkt es, wir bewegten uns in den vergangen Tagen im Kreis. Diesen durchbrechen wir in Oleila del Campo über die «Puerto de la Virgen» in das Tal von Albanchez, ein Landschaftlicher Traum! Auf dem Messeplatz in Albox finden wir unser Plätzli für die Nacht.
Auf der Strecke von Zurgena, Las Canteras nach Lubrin, findet sich das Meer von Mandelbäumchen, leider ist die Blüte hier schon fast vorbei. In Mojacar erreichen wir die Küstenstrasse und folgen ihr Richtung Aguilas. In diesem Küstenabschnitt sind wieder Zeugnisse intensiven Bergbaus aus vergangen Zeiten sichtbar und nach meiner Meinung liegt immer noch der Staub von Schlacke in der Luft…
Die stimmungsvolle Badebucht Carolina lädt zum verweilen ein, ein angenehmer Ort, insbesondere da hier das Gemüse noch ohne die weit verbreiteten Plastikzelte angebaut wird! Eine Küstenwanderung auf die Felsenhügel bietet eine willkommene Abwechslung. In früher Zeit haben die Fischer Höhlen in den Fels gegraben. Ob diese auch als Wohnungen dienten? Es ist für uns nicht ersichtlich. Das Internet beschreibt, dass die angelegten Steinkreise am Rand der Buchten zur Gewinnung von Seetang dienten. Dieser wurde neben dem Fisch zu einer willkommenen Ergänzung bei der Ernährung.
Zügig geht es weiter auf der Küstenstrasse. Nur die grossen Städte umfahren wir weitläufig auf Schnellstrassen. Auf einem Hügelzug im Hinterland von Aguilas, bei Talante, werden überraschend drei Meere sichtbar: Das Mittelmeer, das Plastikmeer und tatsächlich ein Blütenmeer, letzteres bleibt heute Favorit! Live können wir auch die Ernte von Salat und Brokkoli beobachten. Im Akkord wird abgeerntet und auf die bereit stehenden LKW verladen, dann ab zum Grossverteiler… Auf der N 332 geht es weiter und es prasseln immer neue Eindrücke auf uns ein. Den schrecklich verbauten Badeorten folgt ein Natur Ereignis wie die Salzlagunen hinter Torrevieja mit u. a. Flamingos. Auch diese frei von Eitelkeit, verstecken sie doch ihren Kopf fast dauernd im Wasser… Nach langer Suche findet sich in Guardamar hinter dem Gemeinde Friedhof ein guter Platz für die Nacht. Praktisch, mit Wasseranschluss und für den Abendspaziergang eine gut gepflegte Umgebung…
Weiter fahren wir auf der Küstenstrasse um Alicante bis Altea. Die Küste ist fast durchgehend für die Sonnenhungrigen Badegäste verbaut. Mal annehmbar und mal schrecklich, zum Beispiel in Benidorm mit seinen Hoteltürmen :-(. In Altea folgen wir dem Bergsträsschen in die «Sierra del Castel de la Solana» Es ist so schön wie der Name lang! Es begegnen uns unzählige Radrennfahrer, die sich hier offensichtlich auf die neue Saison vorbereiten. Es sind vornehmlich Gruppen aus Belgien, Holland und Frankreich, ja sogar welche von den Britischen Inseln die mehr oder auch weniger angestrengt die Berge hoch und runter fahren. An Überholen ist kaum zu denken, beim abwärts fahren sind wir die Überholten… In Castell de Castelles treffen wir wieder mit der Familie Isenschmied zusammen und geniessen den Abend mit feinen Spagetti und süffigem Wein. Am Morgen beschliessen wir, auf dem «Col de Rates» den Sonntagsbraten zu schnabulieren. Er musste jedoch speziell verdient werden. Zuerst warten bis ein kleines Radrennen vorbeigezogen ist und auf der Passhöhe durch einen Marsch auf den Aussichtspunkt, ca. 150 Höhenmeter weiter oben. Entsprechend schmeckte das Essen super!
Danach geht es hinunter ins «Jalon Tal». Verwirrt suchen wir diese Ortschaft auf den Wegweisern. Endlich die Erleuchtung, hier wird wieder ein örtlicher Dialekt gesprochen und auch auf die Wegweiser geschrieben. Also in «Xalo» sind wir den richtig und der Stellplatz ist auch gut zu finden. Nach dem Frühstück geht es den in das Nachbardorf «Alcalali» Da ist eine schöne Wanderung durch die, einem grossen Garten nicht unähnliche Landschaft, Ausgeschildert. In drei Stunden wandeln wir durch Haine mit Zitrusfrüchten aller Art und natürlich fehlen die blühenden Mandelbäume nicht. Das zu sehen ist toll, aber der Duft, unbeschreiblich und erst die frischen Mandarinen, super!
Am nächsten Morgen trennen sich unsere Wege wieder, Isenschmieds zieht es zum Meer und wir bleiben in den Hügeln. Über Pego fahren wir in das wilde, wunderschöne Tal «la Valle de Gallinera» und dann nach Xativa. Hier biegen wir zum Dorf Alboi ab. Hier im Flusstal findet sich der Nationalpark «Cueva Negra» Auf dem Spaziergang zur Höhle sind auf Tafeln die Besonderheiten im Park aufgezeichnet. Neben viel Natur ist natürlich die Höhle das Besondere. Knochenfunde belegen, sie war die älteste Wohnstatt von Neandertalern auf der iberischen Halbinsel…
Bei der Tagwacht werden wir von Nieselregen begrüsst. Aber es hält nicht lange vor, schon bald blinzelt wieder die Sonne durch die Wolken. So können wir die Fahrt auf der «332» durch die «Sierra de Enguera» voll geniessen.