Im Süden Afrikas - 3. Teil - Botswana
08.11.2022 - 18.11.2022
Der Grenzübertritt gestaltet sich problemlos. Hier an der Grenze bei Martins-Drift ist ein Büro des «Verkehrsministeriums» das gleich alle Gebühren und Abgaben eintreibt, auch eine «Schwefelabgabe» wird erhoben… Also sind wir nun in Botswana unterwegs. Die Menschen die wir antreffen sind freundlich/reserviert und sehr selbstbewusst. Die wenigen Polizeibeamten wissen genau Bescheid und verlangen gleich den Internationalen Führerschein. Sie können dieses Faltdokument richtig lesen und das ist ja nicht gerade einfach! Mit den Regentropfen erreichen wir das Rhino Sanctuary mit seinem Bushcamp. Es reicht an diesem Abend sogar noch für eine Pirschfahrt. Leider ist die Breite der Wege durch Buschwerk sehr eingeschränkt und wir können nicht alle nutzen. Auch am Morgen regnet es weiter und es schmiert unschön auf den Pisten, Immerhin können wir ein paar der geschützten Tiere beim «Frühstück» beobachten.
Wieder Unterwegs, zieht sich die Strasse Schnurgerade durch die karge Landschaft. Ortschaften sind selten und gruppieren sich meistens an einer Kreuzung um eine Tankstelle mit Shop und Reifenservice. Vor der geschlossenen Minenstadt Orapa, wo die gigantischen Abraumhalden von der intensiven Suche nach Diamanten zeugen, findet sich die Siedlung Tuuthebe mit einer Lodge. Wir sind den doch sehr beeindruckt über die Lage der Campingplätze rund um einen Weiher in Form eines Kleeblattes in der Halbwüste! Lobe den Tag nicht vor dem nächsten Morgen! Alles beginnt sehr romantisch, die Vögel besingen den Sonnenuntergang und die Frösche begrüssen sehr laut und kräftig die Nacht….und wie es scheint jeden Stern, jede Mücke, alle Fledermäuse und, und es hörte nicht auf!!! Gequält stopften wir uns die Ohren zu, es half alles nichts, die ganze Nacht nicht! Bei Sonnenaufgang forderten wieder die Vögel Gehör, so dass wir bald einmal flüchteten… Wieder unterwegs auf der Strasse lässt die starke Sonneneinstrahlung bald den Wunsch aufkommen, ein schattiges Plätzchen zu finden. Am Nachmittag, im Rokops River Camp, finden wir es unter einem Baum. Erleichtert lassen wir Beine, Arme und die Seele baumeln…
Campsite Sedi Hotel Maun, lautete unsere nächste Adresse. Maun ist das Zentrum für Ausflüge in das bekannte Okovango Delta mit dem «Moremi Wildlife Reserv». Leider sind Ausflüge in diese prächtige Natur in Botswana teuer und sehr aufwändig. So ringen wir unserem Budget einen einstündigen Flug über das Delta ab. Wir erwarten ein ganz neues Feeling bei der Tierbeobachtung. Bei dem unruhigen Flug mit viel Wind wird es den auch geboten! Ein wirklich tolles Erlebnis, aber mit eingeschränkter Möglichkeit zum Fotografieren! Wir sehen viele der uns schon bekannte Tiere, jedoch fliegt die kleine Propellermaschine einfach zu schnell! Sehen, Kamera ausrichten, abdrücken, da ist das Ziel schon über das Heck entschwunden! Oder eine Windböe schüttelt so am Flugzeug, dass alles verwackelt. Ein besonderes Erlebnis! Es Regnet mit Unterbrüchen, so können wir ohne Reue zügig nach Osten quer durch das flache Land fahren. Die im Internet ausgesuchte «Gweta Lodge» macht einen extrem versifften Eindruck, genervt verlassen wir das insgesamt sehr schmutzige Dorf. Zwei handvoll Kilometer weiter treffen wir auf das grosse «Ardvark». Es erinnert an unsere erste Botswana Reise und an die gute Campsite auf der anderen Strassenseite, wir werden nicht enttäuscht! Die grossen Baobab Bäume auf dem Gelände sorgen für ein gutes Schlafklima. Den Baobab werden die wunderlichsten guten Dinge zugesprochen und die Bevölkerung verehrt die Bäume als Lebensspender.
In Nata treffen wir auf die Verbindungsstrasse nach Kasane. An der Tankstelle können wir die neue Errungenschaft des örtlichen «Chefs» gleich mit Bewundern: Ein neues BMW– AMG Cabrio der Superklasse!? Das wirft schon ein paar Fragen auf! Haben doch die Menschen im Umkreis von 400km kaum genug zum Überleben. Es bleibt eine einfache Erklärung: DIA (Das Ist Afrika). An diesem Nachmittag erreichen wir früh unser Tagesziel im «Elefant Sand Camp». Die Attraktion des Camps sind die Elefanten, die täglich bei Sonnenuntergang das Wasserloch aufsuchen um ihren mächtigen Durst zu löschen. Wir beginnen schon zu Zweifeln, da tauchen als erstes vier Bullen auf und saufen sich voll. Erst als diese in die Nacht hinaus wandern, kommen Frau und Kinder zum Zuge. Ein ergötzendes Schauspiel wird uns Geboten.
In Kasane bleiben wir vier Nächte. Den Tagesausflug nach Victoria Falls in Zimbabwe (120km) buchen wir vor Ort und sparen uns so die umständlichen Grenzformalitäten. Im Reisetagebuch findet sich ein bemerkenswerter Kommentar für diesen Tag: Super gut.
Auch der Ausflug auf den Chobe Fluss vor Sonnenuntergang konnte sehr begeistern! Insbesondere die Hippos, deren Gegrunze bis in die Nacht hinein zu hören war. Die Regenzeit mit den Verwässerten Pisten verkürzten den Aufenthalt in Botswana, dennoch bleiben uns gute Erinnerungen…
Namibia erreichen wir über den Grenzübergang Ngoma Bridge im östlichen Caprivi Zipfel.