2013

La Coruna - Algeciras

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veröffentlicht am

15.08.2013 - 30.08.2013

Also ich muss mich korrigieren, nach dem stürmischen Besuch im NW Zipfel von Spanien fanden wir noch am selben Abend einen angenehmen Platz in der Bucht von A Coruna. Am Ort machten praktisch nur Spanier Urlaub. Entsprechend die Cafes und Restaurant, mit dem Landesüblichen Angebot. (keinen Sangria) Der Strand war angenehm, das Baden im Meer aber recht erfrischend. Die Sonne zum aufwärmen daher sehr erwünscht. Vom Platzmeister sind wir mit einer feinen Tortilla verwöhnt worden, war sehr gut!

Immer noch haben wir Bienen im Hintern und rechnen im Rückstand auf den Reiseplan zu sein. So entschliessen wir uns für die Weiterfahrt auf der gut ausgebauten Strasse. Vorbei an A Coruna und Santiago d. C. geht es zügig in Richtung Ourense. Die Landschaft war sehr ansprechend und es hat allen gefallen. Leider werden die wirtschaftlichen Probleme in Galicien durch die extrem vielen „Se Vende“ Schilder offensichtlich.

In Ourense machen wir wieder eine Wendung nach Westen. Am Nachmittag erreichen wir bei Tui den Rio Cabe. Er bildet hier die natürliche Grenze zu Portugal. Bei dem Küstenstädtchen A Guarda, befindet sich eine sehr alte Siedlungsstädte der Kelten. Heute hat sich den Hügel die Kirche als Pilgerstätte Santa Tecla bemächtigt. Zumindest in den letzten Jahren wurde aber der Staat aktiv. Ein grosser Teil der Kelten Siedlung ist inzwischen freigelegt und kann besichtigt werden. Die Fundamente der Rundbauten zu betrachten ist sehr eindrücklich. Wir werden an die Befestigungen in Kuelap (Peru) erinnert. Die Gelegenheit nutzend, schwadronieren wir über Verbindungen?!

Am späten Nachmittag wollen wir mit der Fähre nach Caminha (Portugal) übersetzen. Das Gewässer ist aber sehr flach und wir müssen einen Teil der Flut abwarten. Auf der spanischen Seite soll es um 17.00h los gehen. Liegt es an der Zeitverschiebung, oder den sich daraus ergebenden Missverständnissen, die Portugiesen fahren erst um 18.00h (MEZ + 1) auf der anderen Seite ab. Ach ja, Portugal hat ja eben MGT +1 oder? Genauso kommt eben schnell alles durcheinander, auch bei internationalen Fährverbindungen. Aller Zeitverschiebung zum Trotz, es reicht dann noch zu einem portugiesischen Schwumm im sehr frischen Atlantik!

Am anderen Morgen fahren wir über Viana do Castelo nach Braga. Besonders die schöne Windmühle unterwegs begeisterte. In Braga fühlen sich alle Kirchenliebhaber sehr wohl, es hat unzählige! Wir nutzen dann das Internet. Danach finden wir auch das tolle Strässchen um Guimaraes zu erreichen. Guimaraes hat es der Unesco angetan, es ist ein Weltkulturerbe. Im Felsenkastell ist der erste König von Portugal geboren (1107) Ein Kloster und das Paco dos Duques de Baraganca befindet sich ebenfalls in der Oberstadt. Alles nett, mit noch mehr Kirchen garniert.

Die Nacht verbringen wir an einer Badestelle am Oberlauf des Rio Tamenga. Es feierten, bis am anderen Morgen „französisch Portugiesen“. Also Portugiesen, die in Frankreich arbeiten und in der Umgebung Ihren „Heimaturlaub“ genossen. Entsprechend spät ging es am Morgen weiter in die Regiao do Vinho um die Stadt Vila Real. Ein super Weingebiet, hier wird der berühmte Porto Wein angebaut, sehr schön anzusehen! (s. Fotogalerie)

Die Verbindung zur Hafenstadt Porto wird seit hunderten von Jahren mit den Entsprechenden Schiffen auf dem Rio Douro Aufrecht erhalten. Der Fluss wurde ausgebaut und geregelt, die Schleusenkammer entspricht einer von Birsfelden. Die Hubhöhe beträgt jedoch ca. 16 Meter.

Nach unserer Schleife ins Vila Real erreichen wir die alte Hafenstadt Porto. Bei der Festung, schräg oberhalb der Eifelbrücke können wir sehr zentral einen Parkplatz finden. Hinter der mittelalterlichen Mauerbrüstung stehen wir richtig exklusiv mit einem tollen Blick auf den Rio Douro und die Doppelstöckige Eifelbrücke. Von der unteren Fahrbahn stürzen sich, gegen den entsprechenden Obolus, junge Burschen in den Rio Douro. Beim Stadtbummel geniessen wir die ansprechende Atmosphäre der alten Stadt. Lustig war der Abschluss mit der Standseilbahn vom Douro Ufer hinauf zu unserer Festung!

Auf der Weiterfahrt nach Süden bleiben uns in starker Erinnerung:

Sehr viele Störche bei Aveiro. Bei Figueira da Foz, im Gebiet des Rio Mondego wird sehr viel Reis angebaut, das zieht ebenfalls viele Störche an. Ab Caldas da Rainha wechselt das Landschaftsbild, es gibt grosse Plantagen mit Kernobst und auf den Höhenzügen intensive Forstwirtschaft. Leider wird sehr oft der australische Eukalyptus angebaut, die einheimische Pinie kommt immer stärker unter Druck. Vor Lissabon noch einmal ein anderes Bild, mit abgeernteten Getreidefelder bis an den Horizont. Auf den Höhenzügen sind noch viele Windmühlen in den unterschiedlichsten Zerfallsstadien auszumachen. Lissabon erreichen wir über den Vorort Belem und machen uns auf die Suche nach einem Standplatz. Das gestaltet sich nicht eben einfach, durch die neue Uferpromenade am Rio Tejo sind auch Teile der Hafenanlagen verschwunden, ebenso der in der Karte eingetragene Campingplatz. Wir müssen uns durchfragen, ein Busfahrer kann uns die Zufahrt zum „neuen Platz“ im Park de Monte Santo beschreiben. Da können wir nun für eine längere Zeit unser Lager aufschlagen. Mit dem ÖV können wir die Hauptstadt, in der beinahe die hälfte der Bevölkerung Portugals lebt, erkunden:

Belem, mit der neuen Uferpromenade, dem Torre und der Gedenkstätte der Seefahrer, allen voran natürlich Heinrich. Das eindrückliche Seefahrt Museum. Das Zentrum mit der nicht so alten Altstadt, einem Lift von Eifel gebaut und dem Museum über die berühmten „Azuelas“. (Keramikplättli)

Am letzten Tag genossen wir im neuen Viertel Oriente die Moderne. Da sind die Bauwerke zur Weltausstellung 1998 zu Bewundern. Das kleine Portugal wird noch Jahrzehnte brauchen um diese Zeche zu bezahlen, auch die extrem wenig befahrenen Autobahnen liegen als grosse Finanzlast auf dem Buckel des Volkes. (siehe Fotogalerie)

Was ist Portugal ohne die Korkeichen? Also müssen wir diese noch zu sehen bekommen! Wie wir erfahren, soll es in der Region Evora noch viele davon zu sehen geben. Wir halten uns an die R4, zuerst führt diese mit einer Grandiosen Brücke über den Rio Tejo und danach Ostwärts. Bis weit nach Montijo wird in den Flussniederungen Reis angebaut. Grosse Kanäle durchziehen die Landschaft um das notwendige Wasser zu liefern, ähnlich der Poebene in Italien. Wieder hat es sehr viele Störche, diese werden wohl Theres und Marlis verschonen! Dann steigt das Land leicht an und wie gewünscht liegt ein Meer von Korkeichen vor uns. Es ist nicht wie ein Wald, sondern wie ein gigantischer, weiträumiger Obstgarten. Dazwischen wird Getreide angepflanzt, dieses ist jetzt abgeerntet. Die Felder sind mit einem Zaun umgeben, so dass das Vieh noch die Stoppelreste abweiden kann. Teilweise werden im späteren Hebst, wenn die Eicheln fallen, Schweine in die Felder getrieben. Der Schinken soll speziell sein!

Wir sind jetzt schon weit von der Küste und es wird extrem heiss! Beim Fahren kühlt der Fahrwind, wir möchten eigentlich nicht die Klimaanlage benutzen, sondern mit viel Wind und Wasser trinken eine Kühlung erreichen, der Körper soll sich „umstellen“ Das gelingt uns beinahe. In der Region von Beja erreicht das Thermometer 44°C, afrikanische Verhältnisse! In der Serra Caldeirao steigt die Strasse weiter an und es gibt ab und an wieder Wald, entsprechend wird es „etwas“ kühler. Am Barragem de Santa Clara finden wir einen exklusiven Standplatz und wir Schlafen bei herrlichem Pinienduft. Am nächsten Tag erreichen wir die Serra de Monchique mit dem Monte Foia, der höchste Punkt der Algarve. Bei warmen Winden können wir vor uns im Dunst die Küste der Algarve ausmachen. Die Touristenmasse am Bergrestaurant ist etwas überraschend, haben wir uns auf einem engen Strässchen hochgewunden, verlassen wir den Berg auf einer breiten Strasse für die Reisebusse, dennoch ein Erlebnis! Danach fahren wir an die Küste der Algarve über Lagos an das Cabo de Sao Vicente. Am nächsten Morgen geht es wieder zurück, besuchen Silves mit dem Castell. Hier wurden 1189 von König Sancho 1. die Mauren vertrieben. In Loule sollten wir Töpfern über die Schulter gucken können, leider haben wir nichts davon gefunden. Die neue Markthalle gab aber ein gutes Fotomotiv. Am Praia do Vale Lobos fanden wir Platz für die Nacht. Der Küste entlang führte uns der Weg weiter Richtung Spanien. In der Mündung des Rio Guadiana sollte uns eine Fähre wieder aus Portugal schaukeln. Diese gibt es und sie ist regelmässig in Betrieb, aber entgegen den Karteneinträgen nur für Personen. (haben wir ein Fährenproblem?) Also einen Bogen fahren und an den Stränden von Portil einen Platz suchen. Leider sind keine Camper an dieser „Noblen Küste“ (im Hintergrund Petrochemie) erwünscht. Also weiter in das Stadtgewirr von Huelva und wieder zur Küste an den Strand von Mazagon. Ich gestehe es ungern, aber wir waren richtig froh über das Navi von Schwager Urs! Nach einem eingeschobenen Strandtag nahmen wir wieder den Weg unter die Räder, mit Hilfe des Navi fanden wir schnell zur Schnellstrasse ohne Gebühren. In der mit Pinien bewachsenen Sandebene gab es unzählige Erdbeerplantagen. Vereinzelt wurden die quadratischen Felder für die neue Auspflanzung vorbereitet. Bei El Aral wendeten wir uns wieder nach Süden um Ronda zu erreichen, eine ausgesprochene Getreidegegend, unterbrochen von traurigen Sonnenblumen, die braun und trocken auf das Köpfen durch den Mähdrescher warteten.

In El Coronil, nach einem schnellen Fotostopp, haben wir uns das erste Mal verloren. Das Fiat Mobil war plötzlich nicht mehr zu sehen. Hecktisch rasten wir weiter um den Anschluss zu schaffen, nichts. Also zurück ins Dorf, nachschauen, nichts. Per Handy müssen wir uns kurzschliessen und können eine Absprache treffen. In Montellano sind wir dann wieder beieinander. Wir erreichen gemeinsam die Sierra de Grazalema und es kühlt es auch wieder etwas ab.Das weisse Städtchen Zahara präsentierte sich in der Abendsonne. Am Embalsa de Zahara finden wir einen guten Nachtplatz, das Wasser ist sehr weich und angenehm, richtig erfrischend. Am anderen Vormittag erreichen wir das schöne Andalusische Städtchen Ronda. Ja es hat viele Touristen, aber es ist auch sehr schön und liegt sehr Interessant über dem Tal der Serrania de Ronda! Nach dem Mittag fahren wir weiter Richtung Granada. Das Navi führt uns auch hier wieder auf kostenfreien Strassen sehr zügig voran. Die Landwirtschaftlich interessante Gegend lenkt von der monotomie der Schnellstrasse ab. Es gelingt sogar ein Foto eines sehr gut gepflegten Hofes, es fehlte nur der Hidalgo, der auf seinem weissen Ross einen Ausritt über die Felder wagt. Dazu verwendet man auch hier einen Pickup asiatischer Bauart.

Beim erreichen von Granada schüttet es wie aus Kübel. Es kühlt erheblich ab, die Berge der Sierra Nevada machen sich bemerkbar. Auf einem alten Landgut dient ein sehr schöner Campingplatz zu unserer Verwöhnung. Am nächsten Morgen gehen wir unsere Wege. Marlis begibt sich in die geplante Behandlung und wir erkunden die Stadt. Am Abend treffen wir uns zum Abendbrot und berichten unsere Erlebnisse. Die Überraschung ist, dass Marlis innert kurzer Zeit die Behandlung schon abgeschlossen hat. Besonders toll, alles ist im grünen Bereich! Am nächsten Morgen besuchen wir die Alhambra und lassen die Kunstwerke auf uns wirken.  (siehe Fotogalerie)

Über den Suspiro del Moro verlassen wir Granada.
(Der letzte arabische Herrscher führte den Rest seiner Leute über diese Höhe, blickte mit Wehmut zurück, seine Mutter ermahnte Ihn streng: Beweine nicht was Du nicht für deine Söhne erhalten konntest.)
Dieser Herrscher führte seine Leute auf schmalen Wegen ans Mittelmeer! Heute ist der Weg zumindest asphaltiert und führt durch ein grandioses Küstengebirge. Über Malaga fahren wir Kostenfrei nach Algeciras und Schiffen am 30. August 2013 auf einer Schnellfähre ein um Marokko zu erreichen.

Jetzt zieht es uns nach Afrika!

Fotogalerie

Valle Douro - Porto

Cabo Verde und Korkeichen

Lissabon

Ronda

Granada - Alhambra