2015

Äthiopien - 1. Teil

von
veröffentlicht am

05.03.2015 - 18.03.2015

Wie die Zugvögel sammeln wir uns im JJ’s, um weiter in den Norden aufzubrechen. Als Stina und Turi von der Küste kommen, bringen sie ein schönes Paket aus der Schweiz mit. Ihr Sohn war der Postbote, Christine hat uns mit Schokolade und den fehlenden Blutdruckpillen versorgt, Dankeschön! Grosse Erwartung im Camp, es soll ein Toggenburger Fondue geben, es schmeckte allen vorzüglich, Danke Stina! Vor dem Aufbruch noch ein Fototermin der Fahrzeuge. Sabine und Tomas im LKW wollen ihr Sudan Visum noch hier ergattern. Die Zürcher Nicole und Roy mit klein Kevin werden über die Lake Turkana Route fahren. Tom und Markus brechen mit uns zusammen am 5. März auf. Sie werden ihr Sudan Visum in Addis beantragen. Nach lockerer Fahrt treffen wir uns am Abend auf der schon bekannten Timau River Lodge. Erstaunlich, trotz unterschiedlichen Abfahrtzeiten und  Besorgungen, treffen wir doch alle in derselben Stunde dort ein.

Dann ein letzter Blick auf den  Mt. Kenia und es geht hinaus in das Land der Samburu. Es wird uns ganz anders zu Mute beim Anblick der ersten Kamelherden. Das Land ist Knochentrocken und das Vieh drängt zu den wenigen Wasserstellen. Immer wieder Bergrücken und Felsformationen die das Landschaftsbild auflockern.

Die letzten 70 Km vor Marsabit müssen wir auf der alten, berüchtigten Piste zurücklegen. Die mit viel Mühsal eingebauten Dämpfer vom VW verabschieden sich nach kaum 30km mit einem Knall. Henry, ehemaliger Entwicklungshelfer aus Liestal, ist der Betreiber des Campings und zugleich Baumeister und Inhaber einer mechanischen Werkstatt, nennt uns einen Autoladen im Ort um nach Ersatz zu fragen. Seine 40 jährige Erfahrung ist dann auch hilfreich beim anpassen der fast richtigen, neu erworbenen Stossdämpfer.

Recht früh machen wir uns in lockerer Formation zusammen auf den Weg. Das letzte Wegstück war in der Vergangenheit sehr berüchtigt für Überfälle. Auf der neuen Strasse kamen wir jedoch ohne Zwischenfälle zügig vorwärts. Die letzten Kilometer sind dann „Baustellenfahrt“ mal gute Piste, mal schlechte Umfahrungen, Baustelle eben. Schon am Mittag erreichen wir die Grenze bei Moyale. Die Ausreise geht flott, beim Zoll von Äthiopien müssen wir jedoch etwas Geduld aufbringen. Sie sind ohne anwesenden Chef sehr unsicher über das richtige Vorgehen. Nach mehreren telefonischen Rückfragen steht das erste Formular für das Auto von Markus. Für die zwei anderen Fahrzeuge geht es dann ohne grosses Nachfragen. Interessant, trotz 10 Computer Arbeitsplätzen, wird (richtig afrikanisch) alles in amärischen Schriftzeichen  in ein Buch gemalt. Verwirrend die Zeitbenennung: 14.00h ist in Äthiopien „die achte Stunde“ (nach Sonnenaufgang). Der Kalender ist genauso fremd, so sind wir erst im Jahr 2007. Nicht genug, es sind auch 13 Monate zu zählen! Glücklich können wir uns schätzen, auf eine Stunde mehr oder weniger kommt es nicht an. Im Hof des Bekele Mola Hotels finden wir einen Übernachtungsplatz. Es ist in Äthiopien doch vieles nicht ganz selbstverständlich, Wasser zum Beispiel! Es wird uns ein Zimmer mit WC / Dusche zur Verfügung gestellt. Aber der Eimer Wasser reicht natürlich nicht für sechs Europäer. Tom erreicht nach Verhandlungen und ein paar Birr, dass jeder von uns ein Eimer voll Wasser bekommt. So können wir denn vor dem Stadtbummel grosse „Toilette“ machen! Nach langem suchen finden wir denn auch ein Lokal mit annehmbarem Abendessen und lassen da zufrieden den Tag ausklingen.

Tom und Markus möchten schneller als die schweizerischen Frührentner vorwärts kommen und brechen am nächsten Morgen früh auf. Wir lassen es gemütlich angehen und sprechen einen Treffpunkt in Mega ab. Das soll nach Karte ein respektabler Ort sein und hat sicher die Möglichkeiten für Einkäufe, Simkarten und Gemüse stehen zu oberst auf der Liste. Dem war nicht so, ein kleines Kaff, nicht einmal eine Tankstelle ist zu finden. Dafür entschädigt eine wunderbare Fahrt hinein in die Bergwelt. Ganz überraschend entdecken wir ein paar Kilometer vor dem Ort einen „singenden Brunnen“. Die Quelle liegt ein paar Meter tief im Boden. Mit einer Eimerkette wird das Wasser hoch zur Tränke befördert. Dazu wird gesungen, oder eher gesummt, wie ein Shanti auf einem Segelschiff. Erstaunlich, das Kommando über den Brunnen hat eine junge Frau, die ohne zu zögern Anweisungen für das Schöpfen gibt oder die Anzahl der Tiere an der Tränke bestimmt!

In Yabelo kommen wir bei Pater Eddi in der kath. Mission unter. Er ist sehr hilfreich und organisiert für uns Diesel und Brot. Die Tankstellen wollen nicht verkaufen, respektive sie beliefern den Schwarzmarkt und können auf diesem Umweg ihren noch teuer erstandenen Treibstoff ohne grösseren Verlust bei den fallenden Preisen verkaufen. Beim Schwarzhändler ordern wir 100Lt. für unsere Fahrzeuge. Trotz diesen Umwegen ist der Diesel noch billiger als in Kenia. Das Brot bringt man uns vorbei, hier auf dem Land ist der Bäcker nicht angeschrieben (für Wissende auch unnötig). Es sind schmackhafte Semmeln und tun nach dem kenianischen Pappbrot richtig gut. Der Pater warnt uns von der geplanten Route, westlich von Konso soll es ab und zu recht zünftig zur Sache gehen. Sicherer sei der direkte Weg nach Arba Minch. Mit dem Versprechen uns noch einmal in Konso zu erkundigen, fahren wir auf der guten Piste los.

Die 100km sind sehr schön, ein landschaftlicher Genuss! Besonders die Terassenfelder vor Konso sind ansprechend und zeugen von geschickten Bauern. Diese gehören, wie soll es anders sein, zum Volk der Konso. Es gibt so etwas wie ein Campingplatz auf dem wir uns einrichten können.

Es soll Markttag sein, so machen wir uns auf den Weg zum Marktplatz. Ein selbsternannter Führer will uns begleiten und verlangt für seine Dienste 200 Birr. (ca. 10.- CHF) Das scheint uns zu hoch gegriffen, aber er lässt sich nicht abschütteln. OK, dann soll er mitlaufen, er wird sicher bald von uns genug haben. Aber der Junge ist nicht von gestern, wir können uns nur schlecht mit den Leuten verständigen und bei Interesse an einer Sache ist er jedes Mal zur Stelle um zu Vermitteln.

Jetzt hat er uns an der Angel und mit dem Besuch einer traditionellen Bierbrauerei beginnt er diese einzuholen. Das Bier wird aus Mais in der Küche der „Beiz“ nach altem Brauch gebraut. Der Vorgang dauert ca. sechs Tage, vom Geschick der Braufrauen hängt es ab, ob am Markttag genügend des berauschenden Getränkes vorhanden ist. Ich kann euch versichern, die Frauen sind sehr geschickt! Zu dem saueren und warmen Bier wird in der Regel noch eine Schale Bohneneintopf angeboten. Die Stimmung vor der Küche war sehr locker, die Leute fanden es toll dass wir von ihrem „Bier“ zumindest Versuchten! Jetzt war klar, das angebotene Mais auf dem Markt wird nicht zum Hühnermästen verwendet.

Um unsere leicht vernebelten Gedanken wieder zu ordnen, gehen wir noch einen Kaffe trinken. In einer Bude wird vor unseren Augen ein vorzüglicher Expresso Äthiopia zelebriert. Draussen vor der Bude bleiben die Einheimischen stehen und bestaunen die lockere Bande Weisser, so geht das Bestaunen für einmal anders herum. Zurück im Camp bekommt der Führer seinen Lohn und Stina verarztet noch seinen offenen Fuss, so sind alle zur Zufriedenheit versorgt.

Jetzt sind auch Tom und Markus im Camp angekommen und bringen uns erfreuliche Nachrichten. Es ist ruhig weiter westlich, Unruhen sind nicht zu befürchten und einer Fahrt nach Turmi steht nichts im Weg. So kommen wir den überein zusammen den Weg unter die Räder zu nehmen. Von Konso bis Key Afer durchfahren wir eine von der Hackwirtschaft bestimmte Zone. Die Felder werden für die nächste Saat vorbereitet und es herrscht reges treiben in den Dörfern. Bei Weyto gibt es eine staatliche Tankstelle die uns mit Diesel versorgt. In einem (ehemaligen) Sumpf  wird durch eine Firma auch im grossen Stil Baumwolle angepflanzt. Hier sehen wir die Hirten, die im Umfeld nach Wasser für ihr Vieh graben.

In Key Afer biegen wir ab nach Süden um auf den Markt in Turmi zu gelangen. Unterwegs kommen uns viele herausgeputzte „Hamer“ entgegen, ebenfalls eine grosse Volksgruppe der Region. Sie scheinen alle ein Dorf an der Piste erreichen zu wollen. Verwunderlich, nach den Infos vom Touristenbüro in Konso soll der Markt in Turmi stattfinden?! Ungewohnt die vielen Kalaschnikow Schnellfeuergewehre auf dem Rücken der Hirten, so ganz ruhig scheint es hier doch nicht zu sein und das „obligatorische“ (schweiz. Feldschiessen) findet sicher nicht statt.

Die Leute sind aber fröhlich und mit ausgestreckten Armen rufen sie unentwegt „Foto- Birr“ die Kinder erweitern das Geschrei um „Pen, Pen“.

Das angepeilte Camp in Turmi klärt uns auf, der Markt hier findet immer am Montag statt, wir kommen also zu spät! Die Kilometer stecken in den Knochen und wir beschliessen hier zu bleiben. Mit Engelszungen wird der Preis von 600 Birr bestätigt und für den frühen Abend gleich noch eine Kaffe-Zeremonie verkauft. Die ist dann nett, (natürlich wegen den jungen Mädchen) und der Kaffe mundet auch sehr! Am anderen Morgen dann die unangenehme Realität von der so viele gewarnt haben! Jetzt sollen wir 900 Birr zum Campen bezahlen, zuzüglich der anderen Nebenkosten. Der Manager und seine Gesellen sind keinerlei Diskussion zugetan und die Worte fliegen immer lauter hin und her. Dann wird das Tor verrammelt und wir sitzen fest. Endlich siegt die Vernunft und grummelnd bezahlen wir, keiner hatte Lust auf der Polizeiwache die Dinge klären zu lassen.

Da Fahrten durch den Mago und Omo NP Expeditions Charakter haben, ziehen wir den Weg über Key Afer nach Jinka vor. Ausser einem Platten vorne am VW ging alles gut. Das Loch konnten wir ohne Probleme mit unserem Reparaturset abdichten. Über dem Hügelzug vor der schnell wachsenden Stadt kann man das ganze Tal Überblicken. So liegt unverkennbar die Grossbaustelle für einen neuen Flughafen vor uns ausgebreitet. Wir bleiben auf der Suche nach europäischen Lebensmitteln (Milchprodukte, Fleisch) erfolglos. Dafür entdecken wir Roy und Nicole mit ihrem Kleinen. In Pulkformation fahren wir auf die Campsite und hören uns dann gespannt den Bericht der drei vom Besuch der „Mursi“ (bekannt durch Tonscheiben in den Lippen und Pflöcken in den Ohren) im NP an. Der Besuch der Mursi sei Katastrophal, die Leute anmassend und frech. In Trauben haben sie sich an das Auto gehängt und immerzu Foto-Birr gekreischt. Dorfabgesandte verlangen ein abstruses Zutrittgeld, es soll richtig schlimm zu und her gehen. Die Gruppe ist gespalten, soll man das Birr-Gehabe unterstützen oder nicht. Tom, Markus und Turi wissen gleiches aus Reisberichten von anderen zu berichten. Auch soll der Birr-Segen der Touristen hauptsächlich durch die Kehlen der alkoholabhängigen Erwachsenen fliessen. Also beschliessen wir, am anderen Morgen nach Key Afer zurück zu fahren und dort den Markt zu besuchen.

Jede Gruppe macht sich unabhängig auf den Weg. Der Markt ist bei unserem Eintreffen noch nicht im vollen Gange und wir können entspannt darüber Bummeln. Die „Hamer“ trudeln in unregelmässigen Abständen ein. Die meisten treffen sich beim Bierausschank, wie in Konso. Sie sitzen meist im Kreis auf dem Boden und tauschen ihre Neuigkeiten aus den Weilern und Familien in der weiteren Umgebung aus. Alle sind sehr herausgeputzt, die Jungen Leute besonders! Es ist gerade Mode, Plastik Haarschnallen in Fantasievollen Gebilden im Haar bis in die Stirne zu tragen. Bei Jungen sind zwei Sonnenbrillen im Haar steckend der Renner. So ruhig können auch Theres und ich den Markt geniessen, sonst sind wir ja nicht so Begeistert um in den Menschenmengen zu Baden.

Über den Seen Chamo mit bläulichem und Abay mit rötlichem Wasser, in Arba Minch, treffen wir am Abend alle Gruppen im verdorrten Garten einer Hotelanlage. Auch hier, in Sichtweite von Wasser, ist ein Mangel desselben nicht zu Übersehen. Das Frühstück bietet dann eine echte Überraschung! Ganz unerwartet taucht, von uns unbemerkt, ein Pavian-Männchen auf und mustert die Frühstücktische auf Verwertung. Unvermittelt geht das Vieh in einen Sprint über und rast auf uns zu. Mit einem Sprung setzt er auf den Tisch und will mir das Brot aus der Hand reissen. Das nette Tierchen hat über 40kg und eine Affenkraft! Aber mein Brot bekommt er nicht! Weil der Tisch zusammenbricht, der Kaffe, Milch und die Konfitüre durch die Gegend fliegt und ein allgemeines Gekreische unsererseits einsetzt, macht er sich ohne Beute davon. Ab jetzt sitzen wir mit dem Rücken zum Auto und sichern gemeinsam die Umgebung. Die Zürcher und Münchner Reisen dann weiter nach Addis, die Kampferprobten Rentner schieben einen Ruhetag ein.

Die Räder lassen wir dann wohlgemut wieder drehen. Eine Wundervolle Gebirgsfahrt liegt vor uns, die aber verdient sein will. Nach Arba Minch biegen wir auf die Piste nach Chencha ab und stetig geht es in die Berge hinauf. Bei Chencha geht das Touristen abkassieren durch eine „Guides Mafia“ wieder los. Es werden lauthals Durchfahrtsrechte, Besucherrechte und Fotorechte eingefordert. Es ist extrem Mühsam und es kostet uns einiges an Nerven. Wenn eine Weberei oder Färberei in der Umgebung besucht wird, haben die Dörfer das Recht auf einen Obolus. Aber das Drohgebaren dieser jungen Schnösel wirkt auf uns abschreckend und unter solchen Voraussetzungen haben wir keine Lust auf Völkerverständigung. Zwei der Mafiabrüder fahren uns auf Motorrädern hinterher und wollen für das Fotografieren eines Bauern bei Drescharbeit abkassieren. Pech für sie, wir waren uns schon einig und es blieb ihnen nur der Spot. Sie versuchen uns zu verunsichern und erzählen von eingestürzten Brücken, das war aber alles Quatsch!

Die Umgebung mit den interessant geflochtenen Häusern Entschädigten uns aber vollständig! Der Weg führte uns auf über 3000m.ü.M., beim Aussteigen musste man schon mal tief Einatmen und richtig Durchschnaufen.

Über Sodo kommen wir dann nach Shashemene und können da wieder einmal Tanken. Die Stadt macht einen ordentlichen Eindruck und ist auch am Sonntag recht lebendig. Oh Wunder, es gibt eine Pizzeria die auch Pizza verkauft! Also da Opfern wir doch glatt eine Stunde für das schmackhafte Sonntagsessen. Weiter im Norden, am Lake Langano, finden wir ein Campsite, Körperpflege ist im See angesagt. Das Seewasser ist sehr Sodahaltig und in der trocken Umgebung kaum zu gebrauchen. Bei der Weiterfahrt können wir starke Windhosen beobachten die die Erde weit in die Luft befördern.

Vor Ziway, in dürrer Umgebung, tauchen unvermittelt grosse Flächen von Treibhäusern auf. Wir staunen nicht schlecht, da müssen die lokalen Bauern täglich mehrer Kilometer mit Eselkarren zurücklegen um Wasser zu beschaffen und daneben können Agrofirmen das begehrte Grundwasser für Rosenzucht und Weinanbau verwenden. Leider ein Bild das wir nun schon des öfteren beobachtet haben, wir finden diese Politik nicht richtig. Hier verlassen wir den afrikanischen Graben und fahren durch Hügelzüge nach Butajiara. Weite Getreidefelder links und rechts der Strasse mit weniger, aber grösseren Dörfer. Der Verkehr wird mit Esel oder Pferdewägelchen aufrecht erhalten. Mit unterschiedlichsten Ladungen drängen alle in Richtung des Marktfleckens.

In Tiya besuchen wir ein Stelenfeld. Die Stelen sind aus der Zeit der Religionskriege gegen die Omoro. Vereinfacht gesagt, die Stelen sollen von den Heldentaten der Gefallenen Ritter zeugen. Unser Reisehandbuch erzählt von unzähligen Stelen links und rechts der Strasse, für uns bleiben diese jedoch unsichtbar. Positiv, wir dürfen auf dem Platz eine Nacht stehenbleiben. Fragwürdig, werden wir ein oder ausgeschlossen? Die Türen bleiben bis zum Morgen geschlossen.

Der Besuch der Felsenkirche von Adadi Mariam ist auch ein Schritt in die Vergangenheit. Im zwölften Jahrhundert gebaut, dreihundert Jahre später von den Muselmanen zugeschüttet und nach der erneuten Christianisierung wieder freigelegt, das zeugt von bewegten Zeiten. Vor einiger Zeit, so haben wir verstanden, ist mit der Hilfe der Schweizerbotschaft die Kirche vom Einsturz bewahrt worden. Jetzt kann sie noch einige Jahre ihrem Zweck dienen.

Dann geht es fast bis nach Addis. Aber in Alem-Gena biegen wir wieder hart nach links ab um in den schwefelhaltigen Wassern von Weliso zu „Bädele“ Das ist der totale Reinfall! Es gibt da keine Badeanstalten und auch kein Parkhotel mit den entsprechenden Einrichtungen. Wir müssen uns, wie schon oft fragen, wie kommt eigentlich ein Reiseführer zustande?! War der Autor überhaupt einmal im Land, oder bekommt er einfach ein paar Infos die er zusammenschustert?! Nun auf einer Piste, geht es hinauf zum Wonchi Kratersee. Auf 3000 MüM bietet er ein schönes Erlebnis. Die Nacht ist natürlich recht frisch aber das macht uns nichts aus unter der Decke! Natürlich wieder ein schlechtes Erlebnis mit einem Führer, der zum Abschied auch gleich unsere kleine Kamera mit gehen lässt. Äthiopien ist anstrengend! Die Kühlbox ist mittlerweile so leer, dass ein Einkaufen in Addis angebracht ist. Aber ein Supermarkt nach unserem Verständnis zu finden ist auch hier nicht einfach. Der im GPS angegebene existierte nicht mehr. Jedoch mit der freundlichen Hilfe von Passanten konnten wir das gewünschte finden. Dennoch fanden wir Addis nicht eben einladend. Es ist eine riesige chinesische Baustelle für Ringautobahn, Stadtschnellbahn und eine Menge neuer Hochhäuser, Shanghai in Abessinien halt.

Fotogalerie