Nordamerika - 8. Teil - USA - Montana & Wyoming
von Theres & Danielveröffentlicht am19.08.2024 - 06.09.2024
Auf der «Parkstrasse» die den Waterton mit dem Glaciers Nationalpark in Montana verbindet, reisen wir in die USA ein. Die beiden Parks arbeiten eng zusammen und bilden den «International Peace Park». Entsprechend gibt es im Sommer viel Grenzverkehr. Mit Erstaunen lassen wir uns vom US Grenzer anschnauzen, wie eine Bulldogge stürzt er sich in die Aufgabe, alle Gefahr vom Lande fern zu halten, dazu gehören scheinbar Rentner aus Europa. Um drei Tomaten, sechs Eier und einen halben Sack Mandarinen ärmer dürfen wir dann voller Demut in sein Land einreisen. Es gibt nicht nur im Baselbiet ein passendes Wort, Schafsekel! Dennoch, es ist ein prächtiger Tag! Wir erleben eine sensationelle Fahrt über die «to the Sun Road» von der Ostseite über den Logan Pass hinunter an den Mac Donald Lake und weiter zum Ausgang im Westen! Diese Fahrt gehört zu unseren Top Ten Strecken! (Spannender: von West nach Ost!) Wie bei seinem Pendant im Norden gibt es unzählige Möglichkeiten für Fern- und Bergwanderungen, aber alle sind Anspruchsvoll! Wir müssen uns mit Spaziergängen an den Aussichtspunkten begnügen. Am Morgen bleibt es weiterhin spannend und schön. Es geht von West Glaciers ausserhalb des Parks auf dem Highway 2 nach Süden. So umrunden wir den Park südlich, in den Flathead Ranges. Entlang des Two Medicine Rivers im Osten fahren wieder in den Park, bis zum Medicine Lake. Dieser See ist pure Medizin für die Seele. Die Sommerferien bedeuten auch in Nordamerika eine grosse Anzahl Touristen an so schönen Orten. Über den Logan Pass waren es eigentlich zuviele, die Parkplätze und andere Örtchen schon besetzt. Aber die weite des Landes lassen uns genügend Raum und heute beim Schreiben der Zeilen sind wir alleine in einem Campgound der US Forstverwaltung.
In Browning, wo wir noch das «Museum of the Plains Indian» besuchen, erreichen wir wieder den Highway 89. Diese bemerkenswerte Strasse ist in unserer Canada Karte als «Panamericana» angezeigt. Uns bietet sie auf der Fahrt nach Süden wunderbare Eindrücke von der Prärie. Im Farmladen einer weiteren tip top gepflegten Hutterer Kolonie kaufen wir Gemüse und Kartoffeln. Auf einem Erholungsgelände der Gemeinde Dupuyer können wir campen, den Saloon von aussen bestaunen und am Morgen versuchen ein Gespräch über die moderne Landwirtschaft zu führen. Nun, alles habe ich nicht verstanden, aber die Sämaschine ist 12 Meter breit und das Saatgut und der Dünger wird mit Walzen unter dem Bunker vorsortiert und mit Druckluft zu den Scharren geblasen. Diese bereiten eine kleine Furche wo das Saatgut hineinfällt und mit dem kommenden Regen hoffentlich gut gedeiht. Der Raupenschlepper der die Maschine durch die Felder zieht hat 380 PS Leistung. Mit dem Pickup wird der Diesel nachgefahren. Das Saatgut und der Dünger kommt direkt von einem speziellen LKW auf das Feld. Wir sind immer noch auf ca. 1200 MüM und es geht dauernd ein kühler bis kalter Wind. Da wir nur bei den Hutterer Stallungen gesehen haben, bleibt es mir ein Rätsel wie das viele Vieh einen Winter überlebt. Vereinzelt sieht man einen Windschutz aus Heuballen. Diese werden kaum in eine Scheune gefahren, sondern an Futterplätzen gestapelt. In der weiten Prärie bleibt das Reisen spannend und die Landschaft in ihrer Art schön.
In Great Falls fahren wir zuerst in ein Erholungsgebiet am Missouri River. Um den wachsenden Stromverbrauch der Gegend zu versorgen, ist hier 1913, am ehemaligen Ryan Wasserfall, eines der vielen Stauwehre mit Kraftwerk gebaut worden. Um das verschwinden des Wasserfalls zu entschädigen, wurde unterhalb das Gelände zur Erholung freigegeben. Der Besuch der «Nationalen Historischen Stätte über den Lewis & Clark Trail» war richtig toll. Die beiden wurden von Präsident Jefferson beauftragt mit einer Expedition eine nördliche Ost-Westpassage zu finden. Von dem schon bekannten St. Louis aus führte diese recht «einfach» über den Missouri bis nach Great Fall. Hier mussten die Boote unter grossen Qualen über Land gezogen werden und, oh Schreck, es war nicht ein Wasserfall sondern insgesamt deren fünf die es so zu Umgehen galt. Es waren extreme Leistungen die die Herren und die Indianische Übersetzerin Sacajawea vollbrachten, bis sie am Pazifischen Ozean standen und zum zweiten mal Überwinterten. Es gibt genauere Literatur über das geschehen! Wir staunten, dass sie am Missouri auf Indigene trafen die in Städten wohnten und intensiv Ackerbau betrieben und Büffel jagten. Eine der Städte war grösser als Boston oder Washington zu dieser Zeit! Überall wurden sie von den Indigenen willkommen geheissen und es wurde ihnen geholfen! Ferner ist es erstaunlich, dass die US-Amerikaner nicht einfach die kanadischen «Voyageurs» gefragt haben. Diesen Pelzhändlern war die Passage in den Westen schon längst bekannt und sie betrieben mit den Indigenen im Westen schon lange Handel und pflegten Freundschaften mit den unterschiedlichsten Stämmen.
Unser «Dodgli» zeigt uns seit neuestem eine rote Karte, dass Motorenkontrolllicht leuchtet und wir können den Fehler nicht nachvollziehen. So nutzen wir hier noch die Möglichkeiten einer Dodge Vertretung. Der sehr freundliche Herr vom Kundendienst bemüht sich und liest den Fehler aus. Der Abgassensor ist die Quelle des Übels, aber wir können ohne Bedenken die Reise fortführen. Erleichtert fahren wir auf dem «Highway 89 South» weiter, spenden aber unserem braven Auto eine Portion Viagra in Form einer kleinen Flasche Motorenreiniger. Kaum zu glauben, nach ein paar hundert Kilometer geht das Lämpchen aus. Nach einer Übernachtung in einem Camp des «Lewis and Clark National Forest» vor dem Minenort Neihart machen wir hier einen kurzen Stopp und lesen unter der ehemaligen Feuerglocke die interessante Geschichte des Ortes. Wieder geht es um Gold, die Europäer in diese einsame Gegend ziehen lässt. Sie finden vornehmlich Silbererz und nur eine der über 40 Minen das erhoffte Gold. Die Besitzer der Minen gründeten schon bald eine Genossenschaft und bündelten ihre Kräfte. Neihart wuchs kräftig und unterhalb der Strasse soll es in den Saloons recht locker zu und her gegangen sein. Die feinen Damen weigerten sich die Strasse zu überqueren und wendeten sich den drei Kirchen auf der guten Seite zu. Ab 1960 ging die Förderung stark zurück. Der letzte grosse Einsatz der Genossenschaft betraf die Sanierung von Minen, die das Trinkwasser der Umgebung bedrohten. Heute wird nur noch wenig Erz gefördert, die Einnahmen kommen vom Sommer- und Wintersport in der Umgebung und es ist ein hype für Mountainbiker die auf den Verbindungswegen ehemaliger Minen durch die Berge düsen. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und ansprechend bis ein paar Kilometer vor Livingstone. Hier auf der Interstate 90 und an der Eisenbahn ist ein starkes Verkehrsaufkommen und wir vermissen bald das beschauliche Reisen. Im Ort füllen wir unsere Reserven auf und biegen wieder auf der 89er nach Süden ab. Durch das «Paradies Valley» (sehr schön) erreichen wir den Gallatin National Forest und finden im Canyon Campground ein gutes Plätzli.
Nach einer angenehmen Nacht fahren wir von Norden über das Gardiner Gate in den «Yellowstone National Park» ein. Es ist der älteste National Park von Nordamerika und auch der Berühmteste. Jeder US-Amerikaner träumt von einem Besuch in diesem Park der Naturwunder! Uns kommt es vor, dass ausgerechnet heute jeder zweite auch hier zu Besuch ist. Es herrscht ein rechtes gedränge auf den Parkplätzen der Hotspots. Der Park ist sehr gross, ein Besuch ist in mehreren Tagesetappen angebracht und entsprechend Erlaube ich mir zu berichten.
1. Tag
Einfahrt im Norden, nach ein paar Kilometer über die Grenze nach Wyoming. Es geht steil hinauf in die Berge zu den Mammoth Hot Springs mit unzähligen dampfenden Quellen und teils interessanten Schwefelablagerungen. Weiterfahrt auf das Blacktail Deer Plateau, mit möglichkeiten Tiere zu sichten. Auf dem speziellen «Drive» durch das Plateau sehen wir viele Bisons. Beim Roosevelt Tower ist ein versteinerter Baum zu bewundern. Durch das Lamar Valley weiter nach Osten, sehr viele Bisons. Entlang des Butte Creek nach Nordosten, es kommen die ersten prächtigen 3'000er Berge in Sicht. Nach der Grenze in Montana erreichen wir das Silver Gate und verlassen den Park. Nach Cooke City in einem Camp des Shoshone National Forest können wir angenehm und günstig Übernachten.
2. Tag
Der Gwunder sticht uns in der Nase! Beide sind wir verkappte Western Fans, so können wir es nicht lassen die Heimat von Herr Willhelm Cody ausserhalb des Parks zu besuchen. Der Herr Cody, genannt Buffalo Bill, war namhaft an der Gründung des Ortes Cody beteiligt. So nehmen wir die 110km auf dem Highway 296 unter die Räder nach Südosten. Die Karte ist mit Ausrufezeichen versehen, so traumhaft war diese Fahrt durch den Shoshone National Forest! Noch vor dem Mittag besuchen wir das «Buffalo Bill Historic Center» in Cody. Es wird vom Staat Wyoming mit getragen. Die Hälfte des Centers widmet sich der Geologie, Flora und Fauna des Staates mit sehr bildlichen Darstellungen. Der andere Teil ist im Gedenken an Buffalo Bill gestaltet. Leider wird fast ausschliesslich über seine wirtschaftlichen Erfolge berichtet. Da hatte Bill ein gesegnetes Händchen! Fast alle Unternehmungen die er anpackte waren erfolgreich. Als Jäger soll er über eintausend Bison geschlachtet und das Fleisch an die Bahnarbeiter verkauft haben. Das Geld reinvestierte er in eine Farm und veranstaltet Rodeos. Sein bestes Geschäft wurde die Western Schau mit der er die Hauptstädte der westlichen Welt beglückte. Sein Tross bestand aus über einhundert Darsteller, ca. vierzig Pferden und diverse Planwagen und Postkutschen. Er konnte einen Indianerhäuptling mit Krieger überzeugen bei der Show mit zu spielen. Leider haperte es bei einer Anständigen Entlohnung derselben, die es aber im Erfolgsrausch nicht mitbekamen. Zurück im Ort, der jetzt Cody genannt wurde, baute er ein Hotel (immer noch geöffnet). Er lässt den Fluss stauen und sorgt über die heissen Sommer für genügend Wasser. Der eigene Verlag druckt die Abenteuer in Groschenhefte, die einen reissenden Absatz in Städten des Ostens fanden. Nur mit seiner Minengesellschaft wollte es nicht klappen, das Öl das dreissig Kilometer vor der Stadt sprudelt wurde später von anderen entdeckt. Wir waren aber vom gebotenen über Bill enttäuscht. Kein Wort über seine Herkunft, über seine Zeit beim Pony Express, seine Dienste für die Armee, oder gar seine Zeit als Cowboy! Er wird mit grossem Brimborium als toller Geschäftsmann herausgeputzt, schade. Den aufkommenden Hunger und Durst konnten wir und ein paar Cowboys im Saloon löschen. Es war schon befremdend mit den Typen im selben Raum, man musste sich dauernd bemühen die Herren mit den Cowboyhüten und Revolver im Holster nicht zu intensiv zu begaffen. Vor dem Saloon waren keine Pferde angebunden, dafür haben sie ihre überkanzelten Pickups da parkiert. Cody ist heute ein Versorgungszentrum für das Umland, sechs Strassen und eine Eisenbahn führen in den geschäftigen Ort mit fast 10'000 Menschen.
3. Tag
Wiederum ein super Fahrt über den Highway aus dem Osten in den Yellowstone Nationalpark. Vor der Parkgrenze queren wir noch ein Schneesport-Center, danach werden wir von der Schönheit und den Wundern der brodelnden und dampfenden Erde gefangen. Vorbei an den Bergspitzen des Cody Peak und den 3'221 Meter hohen Avalanche Peak. Am Yellowstone Lake, er liegt auf 2'357 MüM und ist einiges grösser als der Vierwaldstättersee, blubbert Dampf aus der Uferregion. Besonders Eindrücklich der «Steamboot Point». In Lake Village geht es nach Norden, wiederum durch eine herrliche Bergwelt zur Schlucht des Yellowstone Rivers mit seinen zwei eindrücklichen Wasserfällen. Zwischen den Gipfeln des Observations Peak und des Mount Washburn überqueren wir den 2'700 MüM hohen Dunraven Pass. Danach treffen wir schon bald wieder auf die Bisonherden von Tag eins. Zum Übernachten geht es am North Gate nach ausserhalb, auf den gleichen Platz wie vor der Einfahrt.
4. Tag
Es geh auf der gleichen Strasse wieder in den Park. Jetzt bleiben wir auf der Westseite des Parks, auf dem Highway 89. Durch die Hochebene des «Gardens Hole» mit dem stimmungsvollen Swan Lake. Wieder sind wir hoch in den Bergen, so scheinen die fünf Gipfel im Westen nicht eigentlich hoch zu sein. Es ist aber keiner unter 3'000 MüM und der kaum noch zu erkennende «Electric Peak» ist der höchste im Yellowstone Park, einfach super! Vorbei an einigen Seelein kommen wir zum Obsidian Cliff. Beeindrucken der «Roaring Mountain» mit seinem dröhnenden Dampf abblasen. Nach dem Norris Geyser Basin, Artists Paintpot und den Gibbon Wasserfällen verlassen wir für eine Nacht den Park im Westen. Am Hebgen Lake im Gallatin National Forest können wir direkt am Seearm Campieren.
5. Tag
Im Westen kommen wir zurück in den Park. Danach geht es wieder auf der 89er nach Süden. Erste Attraktion heute die «Firehole Falls». Danach vorbei an unterschiedlich speienden Geyser ins Midway Geyser Basin. vorgelagert in der Ebene eine Herde Bison, die sich nicht um die Touristen oder das grummelnde, kochende Erdreich kümmern, eindrücklich! Dann sind wir schon an der Sensation des Parkes, dem «Old Faithful Geyser». Um denn launischen Geysir hat die Parkverwaltung einiges unternommen, dass die Touristenscharen in gehörigem Abstand und fast gleichberechtigt auf das Spektakel warten können. Auf Sitzplätze zählen können nur die geduldigsten, 30 Minuten vor dem vermuteten Ausbruch sind alle besetzt. Dann kommt das lange warten, elf mal in 24 Stunden rülpst der Old Faithful seine Dampffontäne in den Himmel. Davor haben die Zuschauer ihre unterschiedlichen Schaueinlagen, von lustig bis peinlich. Die Schau gehört dem Geysir, wenn er beginnt in kurzen Abständen Wasserspritzer in Dampfwolken gehüllt zu rülpsen. Der erste richtige Ausbruch verpassen vermutlich alle, aber er ist gnädig und wiederholt seine Schau, so dass alle das Vergnügen haben. Das Publikum ist so fair und spendet den gebührenden Applaus! Danach geht es zügig weiter zum West Thumb Geyser Basin, es liegt am Westende des Yellowstone Lakes und bietet eine erneut tolle Sicht auf den See. Die Geysire können nach «Old Faithful» nicht mehr so begeistern. Es sind die Farben in verschiedenen Auswurfbecken die zum Staunen anregen. Inzwischen haben wir dreimal die Kontinentale Wasserscheide gequert und müssen uns anstrengen, den richtigen Ozean als Zielpunkt zu benennen. Der Yellowstone Lake wendet sich zum Atlantik und der südliche Lewis Lake entwässert sich über den Lewis River in den Snake River, der wiederum fliest mit dem Colombia River zum Pazifik. Diese beiden Flüsse werden uns noch ein paarmal begegnen. Über das South Gate verlassen wir den Park und da sind wir schon im Bridger- Tenton National Forest, einen US-Forst Park. Nach ein paar Kilometer biegen wir links ab auf einen Staatlichen Campground.
6. Tag
Nach einer kurzen Fahrt kommen wir in den nächsten Superpark der USA. Heute erwarten uns die Attraktionen des «Grand Teton National Park». Schon an der Einfahrt wachsen die Berge buchstäblich aus der Ebene. Wir können nicht anders, es wird Fotografiert was das Zeug hält. Der Bergkette vorgelagert sind ein paar Seen, der grösste ist der Jackson Lake. Diesem fahren wir entlang bis zur Colter Bay. Es werden die Wanderschuhe ausgepackt und seit langer Zeit können wir hier ein paar Schritte am schönen See entlang laufen. Im Grand Teton Park kommen Bergwanderer wieder voll auf ihre Kosten. Unsere Schlotterknie lassen leider nur noch Spaziergänge zu. Bewegt haben wir uns immer mehr oder weniger, aber hier sind die Möglichkeiten super. Die 89er wendet sich dem Hinterland zu, so nehmen wir die offizielle Parkstrasse weiter dem See entlang. Noch einmal geniessen wir die Ausblicke auf den Jackson Lake und den kleinen String Lake. Der begehrteste See ist der Jenny Lake, so begehrt, dass wir für heute keinen Parkplatz ergattern können. Zumindest die spezielle Aussichtstrasse können wir befahren, im Schritttempo. Der Park war so übervoll, dass wir die Übung abbrechen und auf der 89er North zu einem Campground fahren. Der sehr rudimentäre Platz wird gratis von der Forstverwaltung zur Verfügung gehalten. Die Fernsicht ist aber der Hammer! Die Bergspitzen der Teton Kette liegt wie auf einem Präsentierteller vor uns, super!
7. Tag
Heute gibt es früh Tagwache! Wir wollen die eindrückliche Teton Bergkette ohne den Wärmedunst des Tages erleben. So fahren wir zügig zurück in den Park auf direktem Weg auf den Signal Mountain. Der frühe Vogel fängt den Wurm, kaum wieder im Park läuft uns eine Elchkuh vor das Auto, beide machen wir eine Vollbremsung und können so eine Kollision vermeiden. Mir zittern die Hände und Mama Elch hatte bestimmt etwas Knieschlotter. Beim Hochfahren sichten wir am Wegesrand junge Wapitis, geschlechtergetrennt streiften sie durch das Unterholz. Wenn das Auto stoppt, flüchten die Tiere sofort ins dichte Unterholz. Fahrende Fahrzeuge sind sie gewohnt, da können sie gucken und die Ohren wie Radarantennen rotieren lassen. Nach einer Spitzkehre läuft ein Fuchs vor uns auf dem Strässli. Er fühlt sich völlig sicher und hebt an diversen Stellen sein Bein und markiert sein Revier. Nur sich umdrehen für ein Foto mag er nicht. An der nächsten Kehre verschwindet er in den Büschen. Oben angekommen bietet sich ein interessantes Bild in die unter uns ausgebreitete Landschaft. Leider ist die Sicht sehr stark von Rauchschwaden beeinträchtigt. Aus dem Shoshone National Forest im Osten wird der Rauch der Waldbrände intensiv vor die Berge gedrückt. Wir müssen so schnell wie möglich noch ein paar schöne Bilder schiessen. Um 9.00h liegen alle Berge in einem rauchigen Schleier, wir sind froh, dass wir heute früh aus den Federn gekrochen sind. Im Anschluss besuchen wir wieder den Jenny Lake, wir sind nicht die einzigen aber doch vor den grossen Massen. Auf der Parkstrasse bleiben wir bis Wilson, vor dem Ort halten wir am Parkplatz für den Marsch zum Granite Canyon Trail. Es ist wunderbar, durch die vom Herbst eingefärbten Wildwiesen zu Wandern. Bis zum ersten Bach ist es gut zu schaffen, weiter hinauf wird es zu wild und wir streichen die Segel. Zurück beim Auto sind es den doch schöne 90 Minuten die wir in der Natur Unterwegs waren. Es lockt noch der Teton Pass, die Strasse schwingt sich elegant an den Berghängen entlang auf 2'570 MüM. Durchgehender Anstieg von 10%, Dodgli kommt recht ins schnaufen. In Rekordzeit wurden die Spuren des Bergsturzes von Anfang Juni 2024 beseitigt, die Strasse ist ohne Behinderung wieder zu befahren. Wir möchten etwas Relaxen und Dodgli Gutes tun. So machen wir eine Schlaufe über Victor in Idaho nach Swan Valley und entlang des Palisades Reservoir (schöner Stausee) wieder zurück nach Alpine in Wyoming. Der angepeilte Luxus Campingplatz erweist sich als ein Reinfall, trotz guter Rezessionen! So beschliessen wir den sehr ereignisreichen Tag wieder in einem Camp des Bridger-Teton National Forest.