2018

Marokko - IVECO Testfahrt - 3. Teil

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veröffentlicht am

20.09.2018 - 05.10.2018

Faulenzen in Marrakesch wie wohltuend! Am zweiten Abend hören wir einen bekannten Motor…. Birgit und Rainer treffen mit ihrem Mercedes ein. Welch Überraschung. Wir verbringen den folgenden Tag mit klönen und baden. Man verabschiedet sich auf unbestimmte Zeit im Winter.
Sie warten auf ihren Sohn Tom und wir wollen in den Hohen Atlas. So machen wir uns auf den Weg nach Ouzoud. Bis Zur Schlucht von Ouzoud ist die Landschaft nicht spektakulär.

Vom Campground Zebra aus laufen wir zum angeblich höchsten und schönsten Wasserfall Marokkos. Naja, hoch ist er, aber wegen der Regenfälle der letzten Tage lässt die Schönheit auf sich warten. Anderntags machen wir uns auf, um eine Fahrt durch den Hohen Atlas zu machen. Über Ait Taguella, wo es etliche alte Kasbahs zu sehen gibt, fahren wir nach Azilal. Eine ganz Überraschend saubere und schöne Stadt. Weiter geht es die mehr oder weniger gute Strasse südwärts nach Agouti.

Vor Agouti beim Kaffeehalt, hat man einen tollen Ausblick über das weite Land. Hier biegen wir in das wunderschöne Fruchtbare Tal l‘Ait Bou Goumez ab. 

Vorbei an alten, fast zerfallenen Dörfern und ehrwürdigen alten Kasbahs, an Obstplantagen und grünen Maisfelder. Voraus immer der Blick auf die imposanten Berge des Hohen Atlas. Hinauf auf den Tizin-Lissi, die Passhöhe erreichen wir bei 2650 müm. Kurz vor Ahansal schlagen wir unser Nachtlager in den Büschen auf.

Bis Ahansal war die Strasse sehr gut zu Befahren. Asphalt mal neuer, mal älter. Ab Ahansal wir nun wieder richtig Offroad gefahren. Naturstrasse, knapp am Fluss entlang oder durch Baustellen die scheinst hier nie fertig werden.

Dafür entschädigt die Bergwelt: GRANDIOS!! So zum Beispiel die Felskathedrale. Der Barrage Bin el Oudane entlang treffen wir wieder auf eine super Strasse, ist Oudane doch ein Nobelort für Wellness und Spa. Wir entschliessen uns nochmals auf den Camping von Ouzoud zum Übernachten zu fahren. Daniel muss dort einmal die Verbindung der Dieselleitung zwischen den Tanks Anschauen. Irgendwo "seichts"

Noch frisches Gemüse und Früchte einkaufen.Nun geht es zum nächsten Ziel: Rabat. Beim Tanken in Beni Mellal schauen wir nicht schlecht, als auf der anderen Seite der Säule, ein uns bekanntes Auto ebenfalls zum Tanken hält. Bembels mit ihrem Sprinter! Ein herzliches Hallo und was macht ihr den hier… Kurzer Kaffeeplausch und weiter geht für beide die Reise. Wir nach Rabat und sie zur Fähre nach Tanger Med. Den Schlafplatz finden wir nach Kenifra etwas abseits bei einem kleinen Stausee. Im übrigen hat unser Giovanni eine neue Krankheit. Er lässt sich nicht mehr abstellen nur noch Abwürgen! Vermutlich ist das Stoppmagnet defekt. Irgend in einer Ivecogarage müssen wir es halt reparieren lassen.

Am morgen machen wir einen kurzen Spaziergang und dann geht es auf der R407 Richtung Rabat. Unterwegs gibt es nochmals eine feine Tagine und die Reise geht weiter durch trockenes Hügelland. Als wir uns Rabat nähern hat es grosse Korkeichenwälder, welche auch bewirtschaftet werden.
Der Verkehr nimmt ständig zu. Krampfhaft suchen wir einen Schlafplatz unweit der Grossstadt am Meer. Die Badeorte bestehen bevorzugt aus Ferienwohnungen oder es sind mondäne Residenzen und Hotelanlagen. Am Ende schlagen wir uns bei Mehidya-Plage, ca. 30km von Rabat entfernt, in die Dünen und verbringen eine ganz ruhige Nacht. Als wir am Morgen unseren Platz verlassen Scheuchen wir ein Wildschweinepaar auf, dass sich schnell in den Wald verzieht.

 

Rabat ist die Hauptstadt des Landes und eine der vier Königsstädte. Die Gegend wurde schon von den Phönizier und Karthager als Umschlags- und Ankerplatz benutzt. Den Weg zum Hassanturm und das Mausoleum der Könige Hassan II und Mohamed V finden wir dank dem Navi recht schnell. Nach deren Besichtigung geht es in der Nähe zu den Ruinen von Chellah, die Grabstätte der Meriniden-Sultane. Nun wollen wir noch den Königspalast sehen. Frohenmutes fahren wir auf den Parkplatz vor dem Tor mit den schönen Palastwachsoldaten. Aber….ohalätz... in nu sind wir von fünf verschieden Uniformierten umringt, die uns freundlich aber bestimmt erklären: There is no public parking here!! Sind wir doch glatt auf den Privatparkplatz des Kings gefahren. Den Turisteneingang visavis von der grossen Moschee haben wir dann doch noch gefunden. Auch für ein Foto des schönsten Tores von Rabat, dem Bab er Rouah, reichte es.

Einen kurzen Rundgang durch die Andalusisch geprägte Medina die ihr Aussehen durch die Andalusienflüchtlinge im 17 Jh. erhielt. Die Kasbah Oudaias liegt auf dem Felsen wo das ehemalige Ribat stand. Man hat einen schönen Ausblick auf das Meer und Sale. Wir verlassen Rabat über die Brücke Moulay al Hassan nach Sale.

Gezielt suchen wir hier den Fischereihafen. Wir schlendern durch den Fischmarkt und genehmigen uns einen feinen frischen Fisch zu z'Mittag. Wir verlassen nun Rabat und Sale. Zwischen Rabat und Kenitra befindet sich der Mamora-Wald, das grösste Korkeichengebiet Marokkos. Weiter fahren wir in den Ort Moulay Bousselham wo es einen Campingplatz haben soll. Den finden wir auch. Dort sind wir über Nacht Paten-Eltern geworden. Hat doch ein Katze unter unserem Vorzeltteppich fünf Junge zur Welt gebracht! Daniel ist fast drauf gestanden. Wir zügeln sie an den Schatten und fahren weiter. Vorbei an Salinen und durch die Kornkammer des Nordens über Ouezzane nach Chefchaouen.

Es ist immer noch eine schöne Touristenstadt. Nur hat sich der Klientel seit 2013 etwas geändert. Sehr viel Asiaten durchstreifen die Medina. Sogar einige Beizli haben sich darauf eingestellt und ihre Menüs auf chinesisch angepriesen! Daniel geht noch zum Coiffeur und lässt sich Bart und Haare stutzen.

Von Chefchaoun geht es auf der N3 zügig nochmals durch eine schöne Landschaft nach Tanger Mediterranee. Nachdem unser Auto durch den Scanner und unsere Papiere kontrolliert wurden heisst es im Hafen auf die Fähre warten. Nach drei Stunden kommt sie und wir verlassen Afrika für lange Zeit. Es waren fünf erlebnisreiche Wochen in Marokko. Mensch und Auto kamen zeitweise an ihre Grenzen. Fazit: Was uns nicht umbringt… stärkt uns! Oder: Gewöhnlich sein kann jeder!!

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